zurück zu 1700 - 1799 | ||
Jahr | Zeittafel von Möglingen 1800 bis 1899 | |
1800 | Napoleon marschiert in Württemberg ein. | |
1800 |
Schultheiß ist: Philipp Jacob Hirsch Bürgermeister sind: Jacob Friedrich Blank, Heinrich Wintterlin, Michael Strohmaier und Johannes Kienzle. Mitglieder des Gerichts sind: Christoph Friedrich Barth, Philipp Jacob Blank und Friedrich Jopp. Ratsverwandte sind: Johannes Raiser, Jacob Raiser, Friedrich Haas und Johann Georg Wirth. Heiligenpfleger ist: Johann Michael Knoß |
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1800 | in dem Jahr war eine Blattern-Epedemie (Pocken): von 24 Kindern starben 18 und nur 6 "kamen durch". Insgesamt 47 Beerdigungen! | |
1802 | Möglingen hat 842 Seelen, davon sind 161 Bürger, 27 Witwen und 26 Waisen | |
1802 | wird die Kugel des Kirchturms erneuert und vergoldet, weil sie schadhaft war. Auch das Kreuz und der Stiefel werden renoviert. Wieder wird ein Schriftstück mit einer Jahresbeschreibung in die Kugel gelegt. | |
1802/03 | Durch die Säkularisation 1802/03
erhielt der Herzog von Württemberg als Entschädigung für die verlorenen
Gebiete links des Rheins eine Anzahl vormals geistlicher Herrschaften, durch
die das seither evangelische Land nun auch katholische Bürger erhielt. Zu Württemberg
kamen aber gleichzeitig auch evangelische Gebiete, vor allem eine Anzahl von
Reichsstädten.
Die neuen Lande wurden jedoch nicht mit den alten vereinigt, vielmehr wurde ein Doppelstaat gebildet (Altwürttemberg und Neuwürttemberg), der seine Einheit lediglich in der Person des Fürsten hatte. |
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Mai 1803 | Herzog Friderich II. wird zum Kurfürsten erhoben. | |
1804 | Der Maulbrunnen - wichtigster Brunnen am Ort - ist eingestürzt und muss erneuert werden. Er befand sich an der Stelle des ehemaligen Milchhäusle. heute: Beim Rathaus 7. Der alte Brunnen war mit einem Dach versehen. Der Maulbrunnen wurde mit der Wasserversorgung überflüssig und wurde 1934 endgültig abgebrochen und eingeebnet. | |
1805 | Das Dach des Maulbrunnens beim Rathaus fiel ein, weil die Pfosten verfault waren | |
1800-1805 | starben in Möglingen insgesamt 169 Personen, 79 davon an den Blattern (Pocken), die Mehrzahl der Menschen waren Kleinkinder | |
01.10.1805 | Napoleons Soldaten ziehen durchs Dorf – in 6 Tagen waren es 3000 Mann und 1200 Pferde, die versorgt werden mussten. | |
1806 | Durch die hohen Belastungen durch Kriege und den Aufbau von Ludwigsburg sind die Finanzen der Gemeinde desolat. | |
1.1.1806 | Kurfürst Friderich der II. wird württembergischer König Friderich I. | |
1806 | König Friderich I. führt die allgem. Wehrpflicht ein, er verbietet die Auswanderung, weil er Soldaten braucht | |
1806 | Württembergische Maßordnung von 1806 | |
1806 | die Schule wird aufgestockt, weil sie zu klein war. | |
1806-1807 | Das Kirchendach wird mit Ziegeln neu gedeckt | |
1.1.1808 | Für die Pfarrämter wird die Führung von alphabetischen Kirchenregistern angeordnet. Außerdem waren ab sofort die Kirchenbücher in zweifacher Ausführung (zur Sicherung) nach einem einheitlichen Muster zu führen. | |
1808 | Einführung der ersten Haus-Nummerierung in Möglingen: 146 Häuser wurden erfasst und von 1 bis 146 durchnummeriert --> 1847 --> 1952 | |
1809 | Das Innere der Kirche wird neu geweißelt, im gleichen Jahr wird im ganzen Land eine neue Liturgie eingeführt | |
1810 | eine neue Kirchenuhr mit 2 Zifferblättern nach Norden und nach Westen wird angeschafft | |
1812 | Bau, Erneuerung oder Ausbau des Wengertschützenhauses - zumindest wurde das Gewölbe 1812 gebaut | |
Jan-Dez. 1812 |
Bei der "Großen Armee" Napoleons, die nach Rußland zog, waren auch Möglinger dabei: die Brüder Johannes Reichert *1776 als Feldwebel und Christoph Friedrich *1786 beim 4. württ. Inf. Reg. - sie kamen nicht mehr heim. Eine erschütternde Beschreibung dieses Kriegszuges [hier] |
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1812 | im Frühjahr und Herbst wieder viele Einquartierungen französischer Soldaten | |
1814 | hohe Sterbezahlen durch die Ruhr (von 49 Toten waren 30 Kinder) | |
1813 | wurden alle württembergischen Orte angewiesen, ein "Siegel" zu beschaffen, das den Namen des Ortes enthält. | |
Dez. 1813 | russische, preussische und württembergische Truppen waren im Ort und mussten versorgt werden | |
21./22.4. 1814 |
Brand eines Hauses + Scheune Andreas Weinmann / Moz | |
Mai 1815 | Verpflegung und Beherbergung eines österreichischen Infanterieregiments | |
1815 | Hungerjahre in ganz Württemberg/auf der ganzen Erde - ausgelöst durch den Ausbruch des Vulkans Tambora (auch Tomboro) auf der östlich von Java gelegenen Insel Sumbawa in Indonesien im April 1815. Dabei wurden riesige Mengen Staub in die Atmosphäre getragen. Aus diesem Grund waren die Sommer 1815-1817 kalt und verregnet. Das Jahr 1816 wurde das Jahr ohne Sommer genannt. | |
1816 / 1817 | Auch als der Folge der Hungerjahre wanderten viele Menschen nach Amerika aus | |
1817 | Einführung einer neuen Verfassung für Württemberg | |
1817 | Möglingen hat 935 Einwohner | |
1.1.1818 | durch König Wilhelm I. von Württemberg wurde die Leibeigenschaft formell abgeschafft | |
1.7.1818 | erscheint die erste Ausgabe des Voräufers "Wochenblatt" der Ludwigsburger Kreiszeitung | |
1818 | wurde beim württ. Heer die allgemeine Prügelstrafe abgeschafft (für kleine Verfehlungen) | |
1818 | ab 1818 wurde der bisherige Bürgermeister Gemeindepfleger genannt. Er war für die Gemeindefinanzen zuständig | |
1818 | wurde in Württemberg die Pockenschutzimpfung eingeführt | |
1820 | im Ammertal werden Reste von römischen Gebäuden gefunden und ausgegraben. | |
18.9.1820 | begannen die Vermessungsarbeiten an der Solitudeallee zwischen Ludwigsburg und dem Solitudeschloss als Basis für die Landesvermessung Württembergs. Durch Erlass von 25.05.1818 war die Landesvermessung angeordnet worden. | |
1822 | war eine Mäuseplage im Oberamt Ludwigsburg, weshalb die Bekämpfung angeordnet wurde [mehr] | |
1822 | werden die "Rauchhennen" abgeschafft. Je Haus -Herdstelle- musste bis bis dahin jedes Jahr ein Huhn an die Herrschaft abgeliefert werden. (die Steuer wurde aber nicht einfach erlassen - der mehrfache Wert musste als Ablösung bezahlt werden) | |
1822 | wurden insgesamt 31 Pferde gehalten ( 8 Hengste, 21 Wallache, 2 Stuten ) | |
01.07.1822 | der Möglinger Feld- und Waldschütz Jakob Reichert wird in Münchingen so verprügelt, so dass der an den Verletzungen einige Tage später starb. | |
1823 | Möglingen hat 1050 Einwohner | |
28./29.10. 1824 |
extremer Starkregen in ganz Württemberg mit vielen Überschwemmungen, insbesondere im Neckartal | |
1825 | in Möglingen werden 125 Morgen Weinberge bewirtschaftet | |
7.2.1828 | durch ein Dekret des Ministeriums für Inneres wird die Stadt Stuttgart verpflichtet (unter anderen) auch der Gemeinde Möglingen ihre Feuerspritze samt Mannschaft bei Feuersbrünsten zur Verfügung zu stellen. | |
1828 | in Württemberg wird die einheitliche Zeit eingeführt, es gilt die Stuttgarter Zeit. Vorher wurde die Zeit nach den örtlichen Sonnenuhren bestimmt. | |
1828 | gibt es in Möglingen 169 Wohnhäuser | |
1830 | Der Friedhof wird am heutigen Platz neu angelegt – die Grabplätze an der Kirche hatten nicht mehr ausgereicht. [mehr] | |
1830 | Jahresbericht des Pfarrers Breuning [mehr] | |
1830 | Möglingen hat 1181 Einwohner (Seelen) | |
1830-1831 | Vermessung und Kartierung von Württemberg und auch der Möglinger Markung und des Ortes. Gebäude sind nummeriert, Straßennamen gibt es aber noch keine | |
1833-1870 | Verarmung der Bevölkerung ("sie waren zu arm zum Auswandern") - durch die Zwergwirtschaft / Realteilung bis in kleinste Äcker | |
1833 | hohe Sterbezahlen durch die Ruhr (von 50 Toten waren 39 Kinder) | |
1834 | beklagte sich die Gemeinde beim Oberamt, dass es auf der Markung zu viele Feldhasen gäbe und dass diese fast die ganze Frucht auffressen würden. | |
1835/36 | Bau des Möglinger Backhauses an der Wette. Vorher war dies das Waschhaus. Im Februar 1946 wurde es abgebrochen, nachdem es 10 Jahre lang leer gestanden war. | |
1835 | zählte 1/3 der württembergischen Bevölkerung zu den "Unbemittelten " | |
1837 | Möglingen hat 1162 Einwohner | |
1.10.1838 | zahlt die Gemeinde für die Ablösung der Jagdfronpflicht 96 Gulden und 50 Kreuzer. Ab sofort erhalten die Möglinger eine Bezahlung, wenn sie bei Jagden als Treiber oder Fahrer helfen. | |
1839/40 | Neubau der heutigen "alten Schule". sie wurde "in der Mitte des Wintterlinschen Gartens" an der Pfarrgasse gebaut. Die bisherige Schule im Spitalhof war für die wachsende Anzahl der Kinder viel zu klein geworden. (Abbruch Oktober 2005) | |
um 1840 | Obstbau wird weiter vorangetrieben, Möglinger gehen auf Lehrgänge nach Hohenheim | |
01.07.1840 | ist die Landesvermessung abgeschlossen. 15.572 Flurkarten und 304 Ortspläne wurden erstellt. Diese Vermessung ist noch heute die Grundlage der Landesvermessung in Württemberg. | |
1843 | wurden einigen Möglinger Bauern Preise für ihre mustergültigen Güllelöcher verliehen | |
1845 | Hungersnot durch die Kartoffelfäule | |
4.3.1845 | die Gemeinde übernimmt von den Widdumhofbauern die Farrenhaltung. Diese hatten diese Aufgabe über 400 Jahre lang wahrgenommen. | |
1845-1856 | Notzeiten - 8 Jahre schlechte Ernten und Herbste, durch die Regierung von Württemberg wird die Auswanderung gefördert (weil sie nicht ernährt werden konnten). | |
1842-1861 | sehr große Auswanderungszahlen | |
1847 | erneute Durchnummerierung der Möglinger
Häuser - 198 Gebäude wurden registriert. 197 = Mühle,
198 = Kelter Diese Bezeichnungen waren bis 1950 gültig. siehe auch 1808 |
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1847 | 1214 Einwohner | |
1847 | wurde von der Gemeinde ein Armenhaus erworben und die Ortsarmen untergebracht. | |
15.4.1848 | Der König übergibt der Gemeinde das Jagdrecht auf der Markung. Das Jagdrecht wird dann gleich wieder an einen Prinzen Weimar verpachtet. | |
1849 | Ab sofort werden der Schultheiß und der Rat nicht mehr auf Lebenszeit gewählt, sondern zeitlich | |
Mai 1850 | Die Möglinger Bürger stimmten der Ablösung
des Großen Zehnts durch Geldzahlung zu. Rund 60.000 Gulden mussten dafür
in den nächsten 25 Jahren gezahlt werden. Für die Ablösung des Weinzehnt
mussten ab 1852 3550 Gulden bezahlt werden. Mit der Ablösung der Zehnten waren für die Bauern jahrhundertealte Abhängigkeiten beendet und die Äcker gehörten ihnen. |
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1850 | offizielle Einführung der Dreifelderwirtschaft in Württemberg (Dinkel-Hafer-Brache) | |
1851 | wurden Pfarrgemeinderäte eingerichtet | |
1856 | 1136 Einwohner (davon 3 Katholiken !) (Rückgang aufgrund Auswanderungen) | |
19.3.1857 | 1. Landesbrüderkonferenz des schwäbischen Pietismus in Stuttgart - in der Folge gab es auch in Möglingen viele Anhänger | |
1857 | wurden neue Güterbücher angelegt, die bis 1900 gültig waren: Güterbücher sind die Vorgängerunterlagen von heutigen Grundbuch. Hier sind alle Besitzungen einer Person an Gebäuden und Grundstücken eingetragen. Hier sind auch die alten Abgabe- und Zehntverhältnisse einzeln aufgeführt. [mehr] | |
1857 | Auszug aus 1. Güterbuch: 1138 Einwohner, 396 Gebäude, davon 212 Haupt- und 184 Nebengebäude. Markungsfläche: 3151 1/2 Morgen, davon knapp 700 Morgen freie Äcker, ca. 800 Morgen Hofäcker, ca. 700 Morgen Wiesen, etwa 750 Morgen Gemüse- und Grasgärten, über 300 Morgen Weingärten. | |
1857 | Gründung Singverein Möglingen | |
1858 | 130 Kinder war die höchstzulässige Anzahl für einen Lehrer, waren mehr Kinder in der Volksschule, musste ein Zweitlehrer eingestellt werden | |
1859 |
In Blau schräg gekreuzt eine gestürzte silberne Haue und ein gestürzter silberner Spaten, auf der Kreuzung belegt mit einem achtspeichigen silbernen Rad. Die landwirtschaftlichen Geräte gelten spätestens seit 1859 als Ortszeichen. Früher gab es zeitweilig ein reichsapfelähnliches Scheibenkreuz mit aufgesetztem kleinerem Kreuz unter einem M als Flecken- bzw. Marksteinzeichen. |
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1859 | die Oberamtsbeschreibung für dieses Jahr ist gedruckt worden. Jeder Ort ist beschrieben. | |
1859 | gab es in Möglingen 8 Pumpbrunnen, sie waren zuvor noch Ziehbrunnen gewesen. | |
1862 | wurde die Kirchgartenstraße projektiert und angelegt, vorher war hier nur ein Feldweg | |
1862 |
Nach dem Gesetz über Feldwege, Trepp- und Überfahrtsrechte vom 05.04.1862 wurden im Württemberg, also auch in Möglingen, Flurbereinigungen durchgeführt und Feldwege angelegt. Der Flurzwang war zum Teil aufgehoben worden, die Äcker sollten erreichbar sein, ohne über fremden Grund zu fahren. Die Änderungen gingen jedoch langsam vorwärts und erst viel später nach einigen Flurbereinigungen war jeder Acker von beiden Seiten durch einen Feldweg erschlossen. |
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1865 | Handwerker : 16 Leineweber,
11 Schuhmacher, 5 Näherinnen, 5 Maurer, 4 Kleinhändler,
4 Schneider, 3 Wagner, 3 Zimmerleute, 3 Bäcker, 3 Hufschmiede,
2 Korbmacher, 2 Metzger, 2 Schlosser und je einen Schäfer,
Barbier, Glaser, Küfer, Sattler, Seckler, Schreiner. 1 Mahlmühle, 1 Ölmühle, 2 Brennereien, 4 Wirtschaften |
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1868 | Maß- und Gewichtsneuordnung: | |
1868 | Schultheiß Ziegler beschreibt dass Jahr 1868: mehr | |
1869 | Die Schule musste schon wieder vergrößert werden. Es wurde ein Vollgeschoß aufgesetzt - die Schule erhielt die endgültige Größe. | |
1869 | Schultheiß Ziegler beschreibt dass Jahr 1869: mehr | |
1870 | zogen 26 Möglinger mit in den Krieg gegen Frankreich - 1 ist gefallen. | |
18.01.1871 | Gründung des Deutschen Kaiserreiches, König Wilhelm I. von Preußen wird Deutscher Kaiser | |
1871 | Abbruch der alten Orgel in der Kirche. Es wurde eine Orgel aus dem Dom von Frankfurt gekauft und aufgestellt. 1899 wurde sie neu bemalt - sie tat ihren Dienst bis 1957 | |
1871 | vor der Kirche wurde durch Schüler unter Leitung des Lehrers Hiller eine Friedensplatane gepflanzt, die 1967 wegen Sturmbruchgefahr gefällt werden musste | |
1873/74 | extrem kalter Winter mit bis zu -30°C tagsüber. Der Neckar war tief gefroren. Gründe dafür waren Vulkanausbrüche in Sizilien, Island und Japan. | |
1874 | am 04.04.1874 wird Otto Salzer in Möglingen geboren. Er war einer der ersten Mechaniker bei Gottlieb Daimler in Cannstatt und einer der ersten Rennfahrer [mehr] | |
1874 | wird eine vierrädrige zweistrahlige Saugfeuerspritze angeschafft (Handbetrieb) | |
1874 | Die Währung wird von Gulden auf Mark umgestellt: 7 Gulden (fl) = 12 Mark | |
1875 |
Bei der Wette wird eine Salpeterhütte gebaut. Am Ort war ein Salpetersieder, der den Boden der Ställe ausgraben durfte. aus den Hinterlassenschaften der Tiere konnte Salpeter ausgekocht werden. Salpeter diente zum Herstellen von Schießpulver. Das Gebäude stand noch in den 1960er Jahren. |
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1875 | Die Wagnerstraße wird nach Thomas Wagner benannt. Thomas Wagner aus Schwieberdingen hatte 1857 das Gebäude Schwieberdinger Str. / "Wagnerstr." - mit Bäckerei gekauft und eine Gaststätte (Rose) eingerichtet. Er hatte sich sehr um die Gründung der "neuen Straße" wie sie zunächst genannt wurde, eingesetzt. Erst im Jahr 1900 war sie aber von der Schwieberdinger Str. bis zur Münchinger Str. durchgehend befahrbar - es stand eine Scheune im Weg. | |
um 1875 |
August Oberacker lässt auf seinem Grundstück an der Ludwigsburger Straße einen See graben. Er war im Jahr 1925 54 m lang und 22 m breit bei einer Fläche von 972 m2 . Der See diente lange Jahre zur Eisgewinnung für eine Pflugfelder Brauerei. (zugeschüttet wurde er 1975) |
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08.04.1875 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Möglingen, 12 Mann hatten sich zu einer Steigerabteilung zusammengeschlossen. | |
01.01.1876 | Währungsumstellung von Gulden auf Mark (der Gulden durfte noch 5 Jahre lang verwendet werden) | |
01.01.1876 | Einführung der staatlichen Erfassung der Bevölkerung durch (heutiger Begriff) Standesämter. Bis dahin waren die kirchlichen Register (Taufbücher, Heiratsbücher, Sterbebücher) maßgeblich als Personenstandsregister, deshalb mussten sie vom Pfarrer in zweifacher Ausfertigung geführt werden. Bis dahin wurden durch die Pfarrer die Namen oft nur nach Gehör geschrieben, die Schreibweise variierte: aus Moz wurde z. T. Motz, aus Wintterlin wurde Wintterle/Winterle, aus Reichardt wurde Reichert, Seibold - Seybold, Rayser - Raiser, ua. Die Schreibweise der Vornamen wechselt je nach Pfarrer von Catharina/Catharine zu Katharina/Katharine, Christina - Christine, Margareta - Margaretha - Margarete, Caroline - Karoline, Jacob - Jakob, Johannes - Hans, Hans Georg - Hans Jerg, usw. | |
21.11.1876 | wurde durch Erlass des Kriegsministeriums bestimmt, dass in jeden Ort (meist am Rathaus) eine gusseiserne Tafel (50x65 cm) anzubringen sei, die zum Inhalt hat: Oberamt;Gemeinde;Kompanie, Bataillon und Regiment. Damit wurden die Reservisten des Ortes an ihre jeweilige Zugehörigkeit erinnert. Die Tafeln wurden meist nach 1930 (nach Auflösung der Oberämter) abgenommen. Die Möglinger Tafel ist nicht erhalten. | |
24.3.1883 | durch Gesetz wurde in Württemberg die Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer eingeführt | |
08.1883 | in Württemberg wird in den Volksschulen das Turnen als reguläres Schulfach eingeführt | |
16.06.1885 | das Gemeindeangehörigkeitsgesetz regelt, wer Bürger einer Gemeinde sein kann. Das Bürgergeld (Rekognitionsgebühr) beträgt 2 Mark pro Jahr, wer nicht zahlt, verliert das Orts-Bürgerrecht | |
30.03.1886 | das württ. Feldbereinigungsgesetz wird erlassen. Damit war die gesetzliche Grundlage für den dringend notwendigen Feldwegbau und die Zusammenlegung der vielen kleinen Äckerchen gegeben. Die Umsetzung dauerte einige Jahre an. Diese Flurbereinigungen wurden mussten später immer wieder durchgeführt werden. | |
15.06.1886 | in Deutschland wid die allgemeine Krankenversicherung für Arbeiter eingeführt | |
1886 | Einführung der Pflichtfeuerwehr in Möglingen (156 Mann) | |
1887 | Ein Gesetz regelt die Trennung von bürgerlicher und kirchlicher Gemeinde und die Bildung von Kirchengemeinderäten, welche die Pfarrgemeinderäte ablösten. | |
1889 | Gründung des ersten Kindergartens (Kinderschule) in Möglingen (Hindenburgstr. 25 nach Benennung 1980 -etwa gegenüber Gaststätte Krone). Wilhelmine Bühlmayer aus Großheppach hat die Leitung | |
1890 | Die Bevölkerung von Württemberg betrug nach der Volkszählung vom 1. Dez. 1890 2.035.443 Seelen (erstmals über 2 Millionen) | |
01.04.1892 | Einführung der Mitteleuropäischen Zeit in Württemberg. Die Vereinheitlichung war vor allem durch die Fahrpläne der Eisenbahn dringend erforderlich geworden. | |
17.-22. 09.1892 | Bei Manövern im Langen Feld sind immer wieder Soldaten in Möglingen einquartiert, so am 17.9.: 426 Mann, am 22.9.: 600 Mann, am 24.9.: über 500 Mann und die dazugehörigen Pferde. Offenbar war das Wetter sehr schlecht, so wurden die Soldaten in Notquartieren (Scheunen ?) untergebracht. Die Offiziere schliefen im Lamm, beim Schultheiß, Pfarrer, Schulmeister und Wohnhäusern) | |
01.05.1893 | Gründung des Darlehnskassenvereins (später:
Spar- u. Darlehnskasse, Möglinger Bank, VoBa Möglingen, VoBa
Asperg-Möglingen-Tamm, heute VoBa Asperg-Markgröningen). Der erste Rechner war der Lehrer Karl Kurz, die Geschäftsstelle war in seinem Haus Pfarrgasse 10 (hinter der Alten Schule). |
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1893 | Gründung des evangelischen Kirchenchores | |
1893 | Gründung des Kriegervereins (Veteranenverein) | |
1893 | erst seit 1893 gibt es eine für ganz Deutschland verbindliche Uhrzeit - bis dahin galt die jeweilige Kirchenuhr | |
1896 | Umbau und Renovierung des Rathauses - es wird aufgestockt und ein Feuerwehr-Magazin eingebaut. Kosten 15.000,- Mark. Das Rathaus wird 1974 abgebrochen. | |
1898 | Anbau an Kirche : Sakristei mit Giebel (wurde 1970 wieder verändert) | |
Sept.1899 | Herbstmanöver - auch in Möglingen [Zeitungsbericht] | |
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