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Zeittafel von Möglingen 1700 bis 1799 |
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um 1700 | wurde die Kartoffel in Württemberg angebaut, aber erst um 1750 war sie überall verbreitet | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1700 | Einwohnerzahl: 372 Personen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1703 | wird das "Lamm" zur Südseite hin um 6 m erweitert und erhielt damit das bis zuletzt bekannte Aussehen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1701-1714 | Spanischer Erbfolgekrieg unter Beteiligung Württembergs | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1704 | Baubeginn Schloss Ludwigsburg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1707 | grassierte im Ort die Ruhr - einige Menschen starben daran. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1707 | flüchtete die Bevölkerung wieder einmal vor den heranrückenden Franzosen. Möglingen wurde geplündert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1710 | Schülerzahl: 79 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1715 | Neue große Glocke aufgehängt - sie wurde 1917 für Kriegszwecke eingeschmolzen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3.9.1718 | wurde das Oberamt Gröningen (mit Möglingen) in das neue OA Ludwigsburg einverleibt, weil Ludwigsburg württembergische Residenz geworden ist. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1720 | Einwohnerzahl: 556 Personen, 42 Kinder besuchen die Sommerschule, 94 gehen im Winter in die Schule | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1722 | wurde das OA Gröningen ohne Eglosheim, Ossweil und Pflugfelden wiederhergestellt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1723 | Einführung der Konfirmation in Württemberg - die Namen der Konfirmanten wurden in Konfirmantenregistern erfasst | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1724 |
in Württemberg wird ein "stehendes Heer" nach preußischem Vorbild eingeführt. In Ludwigsburg wurde begonnen Kasernen und Unterkünfte für die Soldaten zu bauen. Zuvor wurden nur bei Kriegsgefahr Truppen aufgestellt. |
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1725 | Steuerschätzung (Bestandsaufnahme). In
Möglingen werden 84 Häuser gezählt, dazu 49 Scheunen, 1 Mahlmühle und
eine Kelter. 17 Hofstätten stehen leer |
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1725 | ab 1725 erhält der Schultheiß eine jährliche Besoldung von 12 Gulden. Vorher waren nur Freiheiten von Lasten üblich (eine Art von Freibetrag auf Steuern) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1725 | bestand Möglingen aus 84 Häusern, 49 Scheunen, einer Mahlmühle, einer Kelter und 17 leeren Hofstellen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1727 | wurde die Möglinger Mühle zweckentfremdet. Sie wurde zur Pumpstation für die neue Residenz Ludwigsburg umgebaut. Im Bereich des Löscher (Rosseggerweg) wurde sogar ein kleiner Wasserturm errichtet. Der Müller wurde entlassen, weil für die Mühle und das Pumpwerk zu wenig Wasser vorhanden war. Die Anlage hat sich aber nicht bewährt und so wurde sie 1738 wieder abgerissen und die Mühle wieder als Mahlmühle verkauft. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1730 | 32 Kinder besuchen die Sommerschule, 73 gehen im Winter in die Schule | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1732 | im Ort gab es folgende Gassen und Bezeichnungen: Münchinger Gasse, in dem Gässle, Gröninger Gasse, Beim Rathaus, unten im Dorf, mitten im Dorf, oben im Dorf, Bei der Wette, in der obern Gasse, außen im Dorf, beim Pfarrhaus, in der Kirchgasse. Im Ort gab es eine Kelter und eine Mahlmühle (Seite 177 HB) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1732 | bestand Möglingen aus 107 Häusern, 71 Scheunen, einer Mahlmühle, einer Kelter und immer noch 6 leeren Hofstellen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1733 | Viele Einwohner flüchteten vor französischen Soldaten nach weiter Osten, die Franzosen kamen allerdings nicht bis in unsere Gegend. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
30.1.1736 | Erlass Herzog Karl Alexander , zur Volkszählung (mit Berufen und Auskommen) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1737/38 | Wildplage. In diesen 2 Jahren wurden deshalb in Württemberg 11500 Hirsche und 8100 Sauen (Wildscheine) erlegt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1740 | gab es schon eine große Kirchturmuhr mit Zifferblatt nach Norden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1740 | Einwohnerzahl: 540 Personen, 54 Kinder besuchen die Sommerschule, 70 gehen im Winter in die Schule | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1740/41 | Bau des Maulbronnens beim Rathaus - 1746 wurde er mit einem Brunnenhaus überbaut. (Der Brunnen wurde 1934 abgerissen, auf dem Platz wurde das "Milchhäusle" gebaut) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1743 | Gründung der württ. Gebäudebrandversicherungsanstalt, hier waren alle Gebäude pflichtversichert. Die Pflichtversicherung wurde 1994 aufgelöst und jeder Gebäudeeigentümer kann sich selbst eine Versicherung suchen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1747 | Erneuerung des Kirchturmdaches, in die Kugel an der Spitze wurde eine Schrift gelegt. Der Hahn auf der Spitze und die Turmzier stammen aus diesem Jahr. Die Jahreszahl 1747 steht an den 2 Turmhelmfenstern am oberen Fensterbalken. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1747 | Möglingen hat etwa 600 Einwohner | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1750 | 73 Kinder besuchen die Sommerschule, 88 gehen im Winter in die Schule | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
16.04.1750 | kaufte der Gehögereiter (Jagdaufseher) in der Stammheimer Str. ein Haus (Nr. 27 - heute Autohaus Schröder). Vermutlich heißt die Stammheimer Str. deshalb immer noch "Jägergass". | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1750/51 | Ausschlagung und Vertiefung des Wassergrabens durch den Ort von der Wette bis zum Bach, damit die Straßen und Wege im Ort befahrbar und begehbar blieben nicht so oft im "Schleim und Morast versinken" | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1753 | Der Schultheiß erhält ab sofort 24 Gulden jährlich. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
20.11.1756 | Große Jagd Im Gebiet zwischen Stuttgart -
Cannstatt - Neckar bis Besigheim - Enz - Glems bis Leonberg mit Kesseltreiben
bei Stammheim: 3112 Hasen, 18 Füchse, 1 Wildkatze und 5 Hirsche wurden erlegt. Über 5000 Treiber waren über mehrere Tage eingesetzt. |
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1758 | eine Landesbauordnung wird erlassen: Das Fachwerk der neugebauten Gebäude darf nicht mehr sichtbar sein. Damit soll die Feuergefahr verringert werden. In der Folge wurden die Fachwerke "einfacher" und nicht mehr kunstvoll gestaltet (weil nicht mehr sichtbar), | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1758 | wurde die Mühle aufgestockt - seitdem sieht sie aus wie noch heute. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1756-1763 | Siebenjährige Krieg Frankreich - Preußen - Württemberg kämpft auf Seiten Frankreichs. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1760 | Einwohnerzahl: 521 Personen, 74 Kinder besuchen die Schule | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1760 | Im Ort gibt es Pocken | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
13.12.1762 | kam Möglingen zusammen mit Tamm zum Oberamt Ludwigsburg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1763 | erging die landesherrliche Verordnung, dass an Landesstrassen und öffentlichen Wegen Obstbäume anzupflanzen seien. Wenn ein "Burgers-Sohn sich verehelichet, solle derselbe gehalten sein 1-3 Apffel- oder Birn- oder andere fruchtbare Bäum auf die hierzu taugliche ihnen anweisende Allmanden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1764 | ließ Herzog Carl Eugen eine Allee von Ludwigsburg zum Schloss Solitude bauen. Die Flächen wurden ersatzlos enteignet. Für einfache Bürger war die Benutzung in den ersten 10 Jahren bei Strafe verboten. Ab 1820 wurde die Straße als Basis der Landesvermessung benutzt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1770 | Erneuerungen im Kirchturm (zumindest ist diese Jahreszahl im unteren Teil des Turmes vorhanden) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1772 | In einer Wegeverordnung von 1772 unter Herzog Carl Eugen heißt es: "Nachdeme Wir auch in gnädigste Erwägung gezogen, daß es dem Wohlstand und der Zierde, wie zugleich dem Nutzen und der Nahrung Unserer lieben und getreuen Unterthanen, sehr angemessen und förderlich wäre, wann die durch Unsere Herzogliche Lande ziehende Chaussee-Strassen zu beeden Seiten mit Reyhen gleich weit voneinander abstehende fruchtbare Bäume besetzt würden ... befehlen Wir unseren Herzoglichen Ober- und Unter-Beamten hiermit gnädigst ... zu beeden Seiten der Strassen fruchtbare Bäume anzusetzen." | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1772 | War in Möglingen und in der Umgebung eine Typhusepidemie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1772 | baute Johann Leonhard NÄGELE neben die Mühle eine neue Scheuer und erhöhte die Mühle um ein Stockwerk | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1773 | in Württemberg wird die Gebäudebrandversicherung verpflichtend eingeführt. Aus diesen Listen lassen sich oft die Eigentumsverhältnisse und Werte der vorhandenen Gebäude ablesen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1773 | Umbau der Kirche : die Außentreppen, die Seitenempore und eine Orgelempore wurden neu gebaut. Der Kanzeldeckel stammt auch aus diesem Umbau. Kosten: 1180 Gulden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1773 | musste der Friedhof durch den Zukauf eines kleines Ackers vergrößert werden und die Friedhofsmauer neu errichtet werden. Sie war nun 85 Schuh lang (etwa 24 Meter) [mehr] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1773 | Möglingen hat 615 Einwohner | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1767-1770 | Neubau des Schulhauses
("in der Nähe des
Hospitalhofes und der Zehntscheuer") - heute Haus Spitalhof 4 |
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1775 | verkaufte die "Commun Möglingen" ihren Waldanteil im Brandholz Bietigheim von 50 Morgen, 5 Ruthen an die Herrschaft Württemberg. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1776 | wurde offiziell die Folter bei Verhören in Württemberg abgeschafft | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1784 | wurde auf Druck der Regierung eine Salpeterhütte an der Wette gebaut. Das Gebäude wurde erst 1965 abgebrochen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1787 | Möglingen hat 757 Einwohner | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1787 | Herzog Carl Eugen von Württemberg verkauft ein Regiment Soldaten an die Holländer - Kapregiment es ist nicht bekannt, ob auch Möglinger unter den Soldaten waren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
14.07.1789 | die französische Revolution nahmen die Möglinger zunächst nicht zur Kenntnis. Die Auswirkungen und Folgen waren aber durchaus in den Folgejahren für jeden spürbar. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1790 | starben 20 Kinder an Blattern | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1779 | Bau des Hauses Hirsch nördlich neben Rathaus | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1786 | wurden 41 Kinder getauft (21 m, 20 w) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1787 | wurden 34 Kinder getauft (15 m, 19 w) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1790 | wurden 39 Kinder getauft (18 m, 21 w) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1791 | wurden 41 Kinder getauft (17 m, 24 w) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1792 | wurden 40 Kinder getauft (21 m, 19 w) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1791-1792 | Die Kirche wurde schon wieder umgebaut: die Sakristei wurde völlig abgebrochen und neu aufgebaut Die "vielen zum Vorschein gekommenen Bilder des Altertums wurden überweißelt und ausgelöscht" - sie wurden 1970 teilweise wieder hergestellt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1793-1794 | Bau der 2. Zehntscheune "außen im Dorf " - an der Schwieberdinger Str. Sie wurde nach der Ablösung der Naturalgaben durch Geldzahlungen nach 1848 nicht mehr benötigt und 1962 zur Verbreiterung der Straße abgebrochen. Sie war 50 Schuh lang und 42 Schuh breit. (Gebäude Nr. 38 und später Nr. 153), Heute steht Schwieberdinger Str. 19 an dem Platz. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1794 | 800 Seelen, davon 515 "Communicanten" (über 14 jährige), 144 "Catechumeni" (Schulpflichtige) und 141 "Infantes" (Kinder) - oder anders aufgeteilt: 158 Officianten und Bürger, 23 Witwen, 26 Waisen und 596 "andere Personen" . Gestorben waren in diesem Jahr 10 Erwachsene und 17 Kinder, geboren 34 Knaben und Mägdlein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1793-1806 | immer wieder Einquartierung von eigenen und fremden Truppen im Ort. Dazu mussten für die Soldaten viele Fuhrdienste weit entfernt geleistet werden. Viele zusätzliche Abgaben für Kriegsdienste. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1795 | 1799 und 1800: Der Herzog braucht Soldaten und deshalb werden Rekruten "ausgeschrieben": Jedes Amt hat eine Anzahl von Rekruten zu stellen - die Anzahl wird auf die Dörfer verteilt und dort wird ausgelost / gewürfelt, wer Soldat wird. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1796 | Franzosen belagern den Hohenasperg und hausen auch in Möglingen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1797 | österreichische Truppen lagern in Möglingen und richten Schaden an | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1796/97 | Nach dem Aufenthalt der fremden Truppen breitete sich eine Viehseuche im Ort aus und dezimierte das Vieh. In der Folge verringerte sich auch die Bevölkerung. Für eine Kuh wurde danach die riesige Summe von 100 Gulden bezahlt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1795-1799 | starben in Möglingen insgesamt 185 Personen, in der Mehrzahl kleine Kinder | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1799 | starben 40 Personen, davon 18 an der Ruhr und 15 Kindern an Gichtern, Schwäche oder Blattern | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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