Das ist mein Land....  

Steig nuf-de Berg,
guck-naus ens Land,
was mier e schöne Hoamet hant!


Do leit für-sich e kloine Welt ...
drom-rom send Berg ond Hügel gstellt,
ond drüber ist dr Hemmel deckt,
ond dronter ist dei' Welt versteckt!


Ond Wiese hats ond Wälder
ond Wengert viel ond Felder
ond Bächle hell mit Brucke...
mr-ka's schier-net vergucke...


s-ist überal ebbes, was-oan freut:
als hättet Kender Bloame gstreut,
leit do e-Dörfle, dort e-Haus,
ond drüber guckt dr-Kirchturm naus.


E stiller Friede ist drom her,
wie wenn-s d'a äll Tag Sonntig wär!
So lieb ist älles ond vertraut,
als häb-s dr Herrgott z-seme baut.


Die Höf ond Weiler henterem Wald,
so o'schei'bar se send ond alt,
send wie-n-e übrig-bliebes Glück ...
so ruig-isch do ond hoamelig.


E alter Nußbom hüetet s-Haus
ond dronter steht e-n-alter Bank ...
dr Bronne geit johrei'-johraus
sei' silbrigs Wasser ohne Dank.


Dr Bronne ghört zom Baurehaus,
sei' Wasser trenkt, wear trenke will.
Ond staht emäl dr Bronne still,
no isch au' mit-em Baure aus.


Ond mueß-mr aus-dr Hoamet furt
ond onter fremde Mensche nei',
no bleibt e Stück vom Herze dort -
i-schätz, es wurd wohl s-Herzstück sei'.


Ond ob-mr wacht, ond ob-mr schlaft,
am Pflueg, am Werkbank, en dr Rueh,
em Sorgestuehl, em Kirchestuehl,
denkts hehlenge dr Hoamet zue.


Es ist e Kirch em Herze dren.
E Muetter guckt zom Feaster rei'.
Mr haört e halbvergesses Lied.
Mr sieht von d'a en Hemmel nei'.


Mr spürts em Loid als heimlichs Glück.
Mr spürts em Glück als heimliche Loid -
o hüets, es geit deim Leabe Halt,
hüet Glück ond Loid, du brauchst ällboid.

 

August Lämmle