Auszüge aus Gemeinderatsprotokollen von Möglingen von 1894 bis 1935
20.02.1894: (§1) Der neue
Vorstand [Schultheiß Gottlieb Pflugfelder] begrüßt den Gemeinderat und
bittet die Mitglieder, ihn durch Offenheit und Aufrichtigkeit in seinem Amte zu
unterstützen.
(§2) Der
bisherige Schultheiß Schneider wechselte als Kontrolleur zur
Oberamtssparkasse Ludwigsburg und erhält von der Gemeinde 6 silberne Löffel mit
Gravur im Wert von 50 Mark.
15.03.1894: (§5): Paul Pflugfelder,
S.d. Schlossers will in der Wagnerstraße
ein Wohnhaus errichten und braucht dazu vom Ortsweg Nr. 4 einen Streifen
von 0.9 qm. Wird um 13,50 Mark
verkauft.
07.04.1894: (§11) Für die Unterklasse sollen 1894/1895 für 450 Mark
Schulbänke angeschafft werden: 9
4-sitzige und 6 3-sitzige (§16): Den Auftrag erhalten die hiesigen Schreiner
Gottlob Bertz und Friedrich Reichert.
30.08.1894: (§21) Der Schriftsetzer Wilhelm Brenner will an der
Ludwigsburger Straße ein
Wohnhaus bauen. [Geb. Nr. 242, LB
Str. 30] Es muss eine Baulinie festgelegt werden.
29.09.1894: (§26) Gottlieb Kienzle wird als erster
Weinbergschütz und Jakob Schober,
Weber, als 2. Schütz angestellt.
17.11.1894: (§30) Der
Feuerwehrkommandant Gottlieb
Künstner ist am 5.10. gestorben. Hermann Roßnagel, Krämer, wird von den
Feuerwehrangehörigen als neuer Kommandant gewählt, er war bisher Adjutant, neuer
Stellvertreter wird der Maurer Jakob Glazle.
29.01.1895: (§36) Grundlage für die Rücklagen zur Pensionskasse der
Gemeindebeamten: Schultheiß: 700 Mark, dazu 300 Mark als Ratsschreiber.
20.03.1895: (§41) Der Milchhändler Friedrich Koch, Sd. David,
erhält die Erlaubnis, bei dem Brückle am Milchgässle
Milch im Bach kühlen zu dürfen. Er
muss dafür 20 Pfennig im Jahr zahlen.
20.04.1895: (§42) für die männl. Jugend zwischen 14-16 J. wird eine
Fortbildungsschule im Winterhalbjahr
mit 4 Std. wöchentlich eingerichtet. Die weibl. Jugend zw. 14 und 17 J. soll zum
3-jährigen Besuch der Sonntagsschule verpflichtet werden.
(§45) der Totengräber Christian Bertz erhält nun für ein
Erwachsenengrab 4 anstatt bisher 3 Mark, für ein Kindergrab weiterhin 2 Mark.
29.04.1895: (§47) Die Schadhafte Freitreppe an der
Kirche soll erneuert werden, die
Kosten trägt die Kirchengemeinde.
17.05.1895: (§48) der Schreiner August Bertz will hinter seinem Haus Nr. 81
[Hindenburgstr. 32/Turnhallenweg] ein 2-stockiges Wohnhaus bauen und braucht
dazu einen Zugang über Gemeindegrund entlang des Bachs und eine Brücke –
genehmigt , er muss aber 1 Mark jährlich zahlen und die Brücke selber bauen
11.06.1895: (§57) am 6./6. 6. war
eine furchtbare Überschwemmung im Oberamt Balingen, deshalb wird eine Sammlung
veranstaltet.
28.06.1895: (§52) Diskussion über Renovierung des Rathauses. Es sollen
Kostenvoranschläge eingeholt werden.
16.07.1895: (§53) Farrenhalter Pfuderer hat von Gutsbesitzer
Hirsch einen 1-jährigen Farren
gekauft und bittet um 20 % (= 80 Mark) des Kaufpreises von der Gemeinde – wird
genehmigt. Pfuderer hält 5 Farren.
Das ganze Jahr über werden vom Gemeinderat sogenannte „Mobiliarfeuerversicherungsverträge“
bestätigt und beglaubigt. Offenbar ist dies die Bestätigung, dass diese Werte
tatsächlich vorhanden sind.
Genannt ist jeweils der Name und der Wert.
20.08.1895: (§58) am 2. September
ist der 25. Jahrestag des Siegs in Sedan, den die Veteranen mit einem Festessen
begehen. Sie erhalten 4 Mark Essenszuschuss [gesamt,
nicht jeder], jedes Schul- und Kinderschulkind erhält für 6 Pfennig eine
Brezel.
17.09.1895: (§63) als 2. Weinbergschütz wird August Wagner verpflichtet
20.10.1895: (§65) der alte, im nördlichen Bereich der Kelter
stehende Kelterbaum ist defekt und entbehrlich, weil immer mehr Weinbergbesitzer
zu Hause keltern und außerdem vor Jahren eine Schnellpresse beschafft worden
ist.
22.11.1895: (§66) am 2.12. findet eine Volkszählung statt
(§67) Werkmeister
Dobler aus Ludwigsburg legt zum Umbau
des Rathauses den Kostenvoranschlag übe 15.000 Mark vor. Im April 1896
sollen die Arbeiten beginnen.
28.12.1895: (§70) die Gemeinderatswahlen ergaben: Ludwig Seybold Wiederwahl auf
6 Jahre, Johannes Blank und Johann Georg Groll (bisher Bürgerausschuss)
neu auf 6 Jahre, Friedrich Seybold, Lammwirt, Wiederwahl auf 2 Jahre
27.02.1896: (§76) durch einen Erlass des Oberamts soll in jeder Gemeinde eine
Ortschronik geführt werden. Nach
eingehender Erörterung wird beschlossen, 2 Exemplare (Bücher?) anzuschaffen.
Geführt werden sollen sie vom Ortsgeistlichen und vom Ortsvorsteher, „welche
bereit sind, sich dieser Mühe zu unterziehen“
-
offenbar war die Begeisterung nicht sehr groß!. Was ist aus den Büchern
geworden, im Archiv des Rathauses haben wir sie bisher nicht gefunden.
20.03.1896: (§82) Angebotseröffnung von Handwerkern zum Umbau des Rathauses.
18.04.1896: (§85) Die Postagentur ist im Geb. 83 (Hindenburgstr.
28) Postagent Wintterle bittet, die jährliche Miete von 40 Mark zu
ermäßigen, da er lediglich ein Einkommen von 312 Mark habe. Ab.1.4.1895
rückwirkend zahlt er nur noch 30 Mark.
15.05.1896: (§88) Maikäferplage: für
1 Simri im siedendem Wasser getöteter Käfer werden 80 Pfennig gezahlt.
29.05.1896: (§92) Lammwirt Friedrich Seybold hat auf den Rain an seinem Acker im
„einzigen Baum“ 3 Obstbäume gepflanzt. Bei einer Vermessung hat
sich herausgestellt, dass die Bäume auf Gemeindefläche stehen. Sie werden ihm
für 6 Mark abgekauft.
17.06.1896: (§93) während des Rathausumbaus werden die Kanzlei und Registratur
im Geb. Nr. 241 (Hindenburgstr. 9, hinter dem Lamm) für 20 Mark Monatsmiete
untergebracht.
(§94) erste
Überlegungen, eine Schmalspurbahn
von Vaihingen-Sersheim über Enzweihingen, Markgröningen, Möglingen, Pflugfelden
nach Ludwigsburg zu bauen.
29.09.1896: (§108) Jakob Schober und August Wagner werden als
Weinbergschützen vereidigt.
(§109) im Rathaus
wird ein Glockenzug zum Wartzimmer eingebaut und ein Tresor gekauft.
(§112) Die
Jagd wird um weitere 3 Jahre bis
1900 an Prinz Weimar verpachtet, nun um 1200 Mark/Jahr
28.09.1896: (§115) am 15.9. waren Wahlen zum
Bürgerausschuss: August Oberacker,
Christoph Blank, Georg Knoß, Gottfried Pflugfelder und Thomas Wurst.
20.01.1897: (§119) die Witwe des
Johannes Lillich [Sophie, g. Reichert, 1847-1914] besitzt neben ihrer Scheuer
einen Brunnen, der vor 8 Jahren
erstellt worden ist [Brunnen Nr. 23 an der Hindenburgstr. 41]. Sie erhält bisher
1,71 Mark/Jahr von der Gemeinde, weil auch 18 Nachbarn Wasser holen dürfen. Eine
Reparatur des Brunnens hat nun 14 Mark gekostet und die Besitzerin stellt den
Antrag, dass die Kosten von der Gemeinde übernommen werden und die Gemeinde auch
künftige Unterhaltskosten übernehmen soll. Der Gemeinderat beschließt, den
jährlichen Beitrag auf 5 Mark zu erhöhen, den Brunnen aber nicht zu übernehmen.
06.03.1897: (§121) Feuerwehr, Wahl
der Führer: Zugführer I. Zug: Maurer Johannes Knoß, Zugführer II. Zug: Bauer
Gottlob Reichert, Zugführer III. Zug: Sattler Friedrich Pflugfelder, Zugführer
IV. Zug: Bauer Christof Koch, Zugführer V. Zug: Schmied Christian Raiser,
Zugführer VI. Zug: Unterkäufer Jakob Reichert, Zugführer VII. Zug: Bauer
Friedrich Pflugfelder, Baltas Enkel, Kommandant: Wiederwahl des Spezereihändlers
Hermann Roßnagel und Adjutant bleibt der Maurer Jakob Glazle.
(§123)
Gemeindebackhaus: der bisherige
Pächter, der Schneider Christian Salzer will der Vertrag von 221 Mark/Jahr um 3
Jahre verlängern. Der Gemeinderat stimmt mit 6:1 Stimmen dafür, der
Bürgerausschuss mit 7:1 dagegen, deshalb wird ein öffentlicher Aufstreich
gemacht.
à
über das Ergebnis dieser Ausschreibung steht nichts in den GemRatsprotokollen
19.03.1897: (§124) die Gemeinde hat einen Acker um 15 Mark/Jahr verpachtet, ein
Hagelschlag hat die Ernte vernichtet, die Pacht wird auf 5 Mark ermäßigt.
21.05.1897: (§127) Christof Schüle wird für weitere 3 Jahre zum Gemeindepfleger
gewählt.
(§130) Erste Überlegungen zum durchgehenden Ausbau der
Kirchgartenstraße
(§131) Schultheiß Pflugfelder und Gemeindepfleger Schüle hatten beim
Rathausumbau die Aufsicht (Beschreibung der einzelnen
Aufgaben), der Schultheiß erhält dafür 150 Mark Belohnung, der Gemeindepfleger
50 Mark.
14.08.1897: (§137) Es gibt Planungen einer
Eisenbahnlinie von Pforzheim nach
Zuffenhausen. Es wird auch eine Abzweigung von Schwieberdingen über
Markgröningen, Möglingen nach Ludwigsburg geprüft. (§140) Möglingen beteiligt
sich nicht an der Abzweigung.
03.09.1897: (§142) An der Straße nach Ludwigsburg zwischen dem Haus Gottlieb
Velm [Hindenburgstr. 40] und dem
Bach befindet sich ein Graben in dem Wasser aus einer Quelle vom Keller des
Michael Reichert [Hindenburgstr.
34] läuft. Der Graben verschlammt immer wieder und soll verdohlt werden. Im
April/Mai 1898 werden die Rohre verlegt, die Anwohner „stiften“ die Rohre für
ihre Einfahrten.
(§143) das Häuschen, Geb. Nr. 127 des Gottlob Salzer [Stammheimer
Str. 19] ist sehr baufällig. Die Gemeinde kauft es für 550 Mark und Salzer
bricht es ab.
14.09.1897: (§145) Jakob Schober und August Wagner werden wieder als
Weinbergschützen um 2,20 Mark/Tag
angestellt.
03.12.1897: (§149) die Kleinkinderlehrerin erhält einen
Ofen für ihr Wohnzimmer (im
gemeindeeigenen Haus Nr. 83)
28.12.1897: (§151) Christoph Schüle und August Oberacker sind als Gemeinderat
wiedergewählt worden. Gottlob Pflugfelder ist Obmann des
Bürgerausschusses.
(§154) der Taglöhner Karl Kienzle hat von der Gemeinde einen Acker an der
Lehmgrube, Parz. Nr. 3182 mit 18 ar 57 qm um 18.20 Mark/Jahr gepachtet. In
letzter Zeit wird immer mehr Lehm abgebaut und der Ertrag vom Acker geringer. Er
muss künftig nur noch 15 Mark zahlen.
12.04.1898: (§161) Das renovierte Rathaus ist noch nicht vergipst, weil der
Gipser Dieterich aus Bissingen „flüchtig“ ist. Malermeister Buchenroth aus
Markgröningen soll die Arbeiten fertig erledigen.
09.06.1898: (§165) die Kirchengemeinde renoviert die
Kirche: Sakristeianbau, Anstrich der
Wände und Decken, Boden. Kostenvoranschlag 5500 Mark. DER GemR hat gegen das
Bauvorhaben nichts einzuwenden.
03.10.1898: (§173) Jakob Schober und Friedrich Strohm werden
als Weinbergschützen um 2,20
Mark/Tag angestellt.
12.10.1898: (§175) Es wird beschlossen, die Haltung eines
Zuchtziegenbocks im Abstreich zu
vergeben
28.12.1898: (§179) in den
Bürgerausschuss wurden gewählt: Gottlob Pflugfelder (Obmann) , Friedrich
Florus, Friedrich Mann, Thomas Wurst, Georg Jäckh und Jakob Moz.
21.01.1899: (§181) Der Feldweg nach
Stammheim wurde in den letzten 20 Jahren wurde der größte Teil auf unserer
Markung allmählich chaussiert und bei gutem Wetter benutzbar. Bei schlechtem
Wetter ist die Benutzung aber ausgeschlossen und Fuhrwerke müssen den Umweg über
Ludwigsburg machen. Stammheim will den Weg nun auch ausbauen. Oberamtsbaumeister
Fränkel soll einen Plan und Kostenvoranschlag machen.
14.04.1899: (§185) Die Stadt Ludwigsburg hat das Projekt einer
Schmalspurbahn von Ludwigsburg –
Pflugfelden – Möglingen – Schwieberdingen – Hemmingen – Heimerdingen ausarbeiten
lassen. Der GemRat und Bürgerausschuss stimmen grundsätzlich zu und stellen
20.000 Mark für Grundstückskäufe in
Aussicht.
10.05.1899: (§187) Maikäferplage:
für 1 Simri im siedendem Wasser getöteter Käfer werden 80 Pfennig gezahlt.
18.05.1899: (§191) Nach einem königlichen Erlass soll in jedem Ort eine
Telegraphenanstalt errichtet werden.
Kosten ca. 350 Mark.
22.08.1899: (§201) Bahnbau: Es wird
auch der Bau einer normalspurigen Bahn geprüft. Die Gemeinden sollen den
benötigten Grund und Boden kaufen und den Bau zum großen Teil mitfinanzieren.
Dies könnten bei Möglingen 66.900 Mark sein. Der GemRat und Bürgerausschuss
lehnt diese Ausgaben ab.
(§202) Die
Wagnerstraße muss ausgebaut werden,
da sie größtenteils bebaut ist. Die Scheuer Geb. Nr. 8 soll von Christof Blank
um 5000 Mark gekauft werden. Blank darf die Scheuer abbrechen und das Material
selber verwenden.
29.09.1899: (§206) der led. Bauer Friedrich Strohm wird
Weinbergschütz für 2,50 Mark/Tag
04.10.1899: (§207) als weiterer
Weinbergschütz wird der Kübler Paul Müller angestellt, beide bekommen nur
2.20 Mark/Tag, weil die Arbeit geteilt ist.
31.10.1899: (§210) Amts- und
Polizeidiener Johann Michael Jaus, der auch Leichenschauer war, ist am
20.10.1899 gestorben. Er hat als Amts- und Polizeidiener 300 Mark/Jahr erhalten,
als Leichenschauer 50 Mark. Es haben sich beworben: der verh. Fabrikarbeiter
Friedrich Alber und der verh. Bauer Christian Schober, 26. J. alt, gedienter
Soldat. Schober wird vom GemRat gewählt. Er ist auch stv. Leichenschauer für
Pflugfelden. (§213): Er hat im Dienst stets Waffenrock und Mütze zu tragen.
Diese werden von der Gemeinde angeschafft. Für Sonn- und Feiertage erhält er
eine Diensthose, werktags hat er eigene Hosen zu tragen, die stets in gutem
Zustand sein sollen. Dafür erhält er 15 Mark Entschädigung. Er ist auch für die
wöchentliche Reinigung des Rathauslokals verantwortlich, dafür erhält er 25
Mark/Jahr. Einen Besen muss er selber anschaffen, für die Heizung im Rathaus ist
er auch zuständig, das angelieferte Brennholz muss er selber zerkleinern.
(§212) Für die
Lehrer wird die Besoldungsstruktur
geändert. Die beiden Lehrer Schmidt und Kurz erhalten nun 1208, bzw. 1100
Mark/Jahr und keine Naturallieferungen (Brennholz, kostenlose Gartennutzung)
mehr. Die Gemeinde zahlt das Gehalt der Lehrer.
(§215) Für den
Ausbau der Wagnerstraße muss die
Gemeinde Flächen kaufen zum qm-Preis von 1,50 Mark. §223: Die Straße soll im
Frühjahr 1900 ausgebaut werden.
28.11.1899: (§216) der Bauer Friedrich Pflugfelder B.E. hat in der letzten Zeit
eine Dohle zur Überfahrt in seinem Hof in der Reichertsgasse mit einem
Kostenaufwand von 30 Mark hergestellt. Diese Überfahrt wird noch vom Bauern und
Gemeindepfleger Christof Schüle und von der Witwe des Christof Moz benutzt.
Pflugfelder erhält 15 Mark zur Wiederherstellung der Überfahrt.
28.12.1899: (§219) die Gemeinderäte
Ludwig Ditting, Friedrich Hirsch und Johannes Roßnagel wurden auf weitere 6
wiedergewählt
05.01.1900 (§221) Der Feldschütz und
Nachtwächter Friedrich Wagner ist am 28.12.1899 gestorben. Es haben sich
beworben Gottlob Salzer und Gottlieb Velm.
Aufgaben des
Feldschütz: er hat die gesamte
Feldmarkung flleißig zu begehen und jede Übertretung zur Anzeige zu bringen,
insbesondere die fremder Schäfer; er soll die Wasserabläufe an Straßen und Wegen
offen halten, die Gemeindebäume besonders zu beaufsichtigen und Wasserschosse an
diesen Bäumen beseitigen und alle dem Feldschützen seither obliegenden
Dienstleistungen zu erbringen. Aufgaben
des Nachtwächters: hat sich mit
dem anderen Nachtwächter abzuwechseln und während der Nachtzeit Polizeidienst zu
versehen, jede Stunde die Kontrolluhr an allen Stationen aufzuziehen. Für jedes
Versäumnis der Kontrollen können 20 Pfennig abgezogen werden. Der Feldschütz
erhält 300 Mark, der Nachtwächter 150 Mark / Jahr. Gewählt und eingestellt wird
Gottlieb Velm für beide Ämter.
23.01.1900, §222: Der Jagdpachtvertrag
läuft zum 31.3.1900 aus. Es wird
über Wildschaden geklagt. Prinz
Hermann zu Sachsen-Weimar ist für einen 6 Jahres-Vertrag bereit, 1300 Mark/Jahr
zu zahlen. Es wird beschlossen die Jagd auf 3 Jahre zu 2000 Mark/Jahr zu
verpachten. §225: der Prinz will höchstens 1500 Mark zahlen, der Gemeinderat
schlägt mindestens 1800 Mark vor, wenn das nicht zahlen will, wird die Jagd
öffentlich versteigert. §226: Gemeinderat und Prinz einigen sich auf 1600 Mark.
20.03.1900, §230: Die Ziegelwerke Ludwigsburg haben von Friedrich Motz, Ed.G.
einen Acker in der Porzellangrube gekauft und fahren die Erde mit schweren
Fuhrwerken nach Ludwigsburg. Der Feldweg im Ammertal und die Ortsstraßen werden
stark beansprucht, die Gemeinde verlangt dafür 50 Mark / Jahr, die Wege dürfen
nur bei trockenem Wetter oder Frost befahren werden.
§231:
Gehaltserhöhung für den Schultheißen von 700 auf 1000 Mark/Jahr, für das
Ratschreiberamt von 300 auf 500. Die Einnahmen für die anderen Ämter bleiben
gleich.
Möglingen hat 1127 Einwohner
09.04.1900, §232: die Neuwahl der
Feuerwehrzugführer wird bestätigt: Bäcker Ludwig Ditting, Samuel Giek,
Gottlob Motz,
19.05.1900, §234: Der Obmann des Bürgerausschusses, Gottlob Pflugfelder
[1838-1919], ist am 27.3.1900 nach Posen
ausgewandert und hat sich bei Janowitz niedergelassen. Nachfolger als Obmann
ist Georg Jäckh.
§237: Zur
Straßenbeleuchtung werden 3 Laternen
angeschafft und hier aufgestellt: bei Friedrich Hirsch, bei Karl Kienzle und bei
der Witwe Gottlieb Ziegler.
Es ist nicht beschrieben, welcher Art die Laternen waren, es können aber nur
Petroleumleuchten gewesen sein.
20.06.1900, §238: Beim Neubau der südlichen
Wagnerstraße mussten ca. 1500 Wagen
Boden abgefahren werden, welche größtenteils zur Auffüllung ausgefahrener Wege
verwendet wurde. Die Aufsicht bei diesem Geschäft, welches zusammen 14 Tage in
Anspruch nahm, hat Frohnmeister Ditting geführt. Deshalb erhält er eine
Belohnung von 40 Mark.
04.07.1900, §242: Ratsschreiber (und Schultheiß) Pflugfelder muss neue
Steuerbücher anlegen. Dazu braucht
er einen Schreibgehilfen. Der GemR stimmt zu.
28.08.1900, §246: alt Gottlieb Kienzle wird um 2 Mark/Tag als
Obstschütz angestellt.
13.09.1900, §248: Eichmeister
Gottlob Künstner ist am 14. Mai gestorben. Karl Kienzle war der einzige Bewerber
und wird sogleich verpflichtet
§250: Friedrich
Strohm und Paul Müller werden wieder als
Weinbergschütz verpflichtet.
06.10.1900, §252: am 1.12.1900 findet eine Volks- und Viehzählung statt, 4
Gemeinderäte sind Zähler.
§253: die 3
Straßenlaternen wurden von der Stadt
Giengen/Brenz gekauft und sollen am 15.10. im Winterhalbjahr in Betrieb gehen.
Das Füllen, Reinigen und Anzünden soll der Amtsdiener machen und das Löschen die
Nachtwächter. Der Amtsdiener erhält dafür 9 Mark im Monat, die Nachtwächter 4
Mark. Die Lampen sollen bei Beginn der Dunkelheit angezündet und um 12 Uhr
nachts gelöscht werden.
22.12.1900, §255: Im Spätjahr 1900 wurden an der Stammheimer Str. Straßenkandeln
angelegt.
28.12.1900, §258: am 15.12. wurden in den
Bürgerausschuss gewählt: Gottfried
Pflugfelder, Hermann Roßnagel, Christoph Blank, Friedrich Pfuderer, Heinrich
Jäckh. Jäckh ist Obmann
31.01.1901, §263: Das Tagegeld des Baukontrolleurs und der Mitglieder der Bau-
und Lokalfeuerschau wird von auf 5
Mark/Tag erhöht.
§264: Es soll
eine Bodenwaage durch die Gemeinde
angeschafft werden. Auf eine Annonce im Schwäbischen Merkur gingen 4 Angebote
für Waagen bis 150 Zentner Tragkraft ein. Der Platz könnte an der Ludwigsburger
Str. vor Christian Pflugfelder, Christophs Sohn sein. Dieser verkauft auch noch
die zusätzlich benötigte Fläche dazu. Gemeinderat Oberacker und
Bürgerausschussmitglied Pflugfelder
besichtigen die in der Umgebung aufgestellten Bodenwaagen.
§266: Der Amts-
und Polizeidiener, die Feld- Obst- und Weinbergschützen und die Nachtwächter
werden auf Kosten der Gemeinde
haftpflichtversichert.
26.02.1901. § 258: Nach der Besichtigung mehrerer Waagen wird die Beschaffung
einer Waage der Fa. Fr. Lang aus
Cannstatt um 715 Mark und die Errichtung eines Wellblechwaaghäuschens um 230
Mark beschlossen.
§270: durch ein
Gesetz vom 31.7.1899 ist die Trennung des
Mesnerdienstes vom Schuldienst
vorgesehen. Der Mesnerdienst ist hier mit der I. Schulstelle verbunden. Der
Lehrer Schmid ist einverstanden, wenn er seine Zulage weiterhin erhält. Es
handelt sich um einen älteren Herrn. Er erhält bisher 347 Mark für
Meßnerarbeiten, Meßnerlaibe, Organist und Weihnachtsgesang. Beschluss: Der
Meßner wird künftig von der Kirchenpflege bezahlt, sie erhält von der Gemeinde
einen Zuschuss von 350 Mark. Die 1. Schulstelle wird mit 1100 Mark anstatt
bisher 1108 Mark und 100 Mark Zulage bewertet.
07.03.1901, §272: Jakob Knoll und 13 weitere Anwohner beantragen einen
Gemeindebrunnen an der Stammheimer
Str. gegenüber dem Schafhaus. Sie würden ihn selber graben und den Platz
unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die Gemeinde müsste die Ausmauerung und
künftigen Unterhalt übernehmen. Der Jägerbrunnen liefere nicht immer gutes
Wasser, dies treffe auch auf den Seyboldbrunnen [Rosenstr.] zu, der sei im
Winter vereist und das Wasserholen gefährlich. Der Antrag wird abgelehnt, aber
einen Zuschuss zum Bau und Unterhaltung in Aussicht gestellt. Wenn sich nach
einem halben Jahr gezeigt hat, dass das Wasser gut ist, wird ggfls neu beraten.
28.03.1901, §273: die Witwe des Johannes Pflugfelder, Johs S. und ihr Sohn
Friedrich Pflugfelder wollen ihr Wohnhaus Nr. 16 an der Münchinger Str.
[Münchinger Str. 8] grundlegend umbauen. Es muss eine
Baulinie für die Münchinger Str.
erstellt werden. Diese wird vom Haus Nr. 9 des Philipp Reichert bis zum Haus Nr.
95 des Georg Reichert gezeichnet. Es gab keine Einwände der Bevölkerung.
§274: für die „in
nächster Zeit aufzustellende“ Bodenwaage
wird eine Waag-Ordnung mit 11
Paragraphen beschlossen.
§274a (S. 349):
der Maurer Jakob Glazle ist am 21.10.1900 gestorben, er war
zur Hilfeleistung bei
Viehkrankheiten aufgestellt. Der Bauer und Bäcker Ludwig Ditting übernahm
nach langer Suche provisorisch das Amt. Nun hat sich der Schmied Christian
Raiser bereit erklärt und wurde verpflichtet.
09.04.1901, §277: Ratsschreiber Pflugfelder hat das neue
Steuerbuch fertiggestellt. In den
letzten 3 Jahren waren es durchschnittlich 372 Änderungen/Jahr. Er bekommt dafür
50 Mark/Jahr Belohnung.
§278: Der
Zimmermann Heinrich Zeitter will auf seiner Parzelle 403/1 ein
Doppelwohnhaus erstellen (Ecke
Hindenburgstr. / Ludwigsburger Str.). Die Baulinie wird so gestaltet, dass sie
abgerundet um die Kurve geht.
§279: die
Arbeitslehrerin Martha Schmid erhält
anstatt bisher 1 nun 1,50 Mark für 3 Stunden.
23.04.1901, §281: Auf die ausgeschriebene Stelle als
Waagmeister haben sich gemeldet: der
Schuhmacher Christian Kienzle, der Wirt Gottlob Kienzle und der Bäcker Johannes
Schober. Gottlob Kienzle wird gewählt, Christian Kienzle ist Stellvertreter.
01.05.1901, §283: Der Spritzenmeister
der alten Spritze Gottlob Bertz *1845 und sein Stellvertreter Christian Motz
*1852 sind altershalber aus der Feuerwehr ausgeschieden. August Jäckh wird
Spritzenmeister und August Bertz, S.d. Gottlob, sein Stellvertreter.
19.07.1901, §291:
die Kleinkinderlehrerin Luise
Bochterle ist seit 1.10.1891 hier tätig. Sie bekommt 300 Mark/Jahr und 20 Mark
für die Reinigung des „Kindergartens“. Sie erhält eine Gehaltserhöhung von 30
Mark.
§292: Die
Ausbaupläne der Straße nach Stammheim
wurden vom Ministerium geringfügig
beanstandet: Zwischen Ort und Lehmgrube sollen in dem Hohlweg Wasserdohlen
gelegt werden, ebenso im Stammheimer Teich. Die Straße soll nur 4 m breit werden
anstatt wie geplant 4,50 m.
12.08.1901, §296: die Witwe des Johannes Pflugfelder [Münchinger Str. 14,
Adelberger Hof] beabsichtigt das
Grundwasser im Keller ihrer Scheuer
Geb. Nr. 12b in der Münchinger Str. in den Wassergraben mit einer Leitung
abzuleiten.
13.09.1901, §299: jeder zum mehrjährigen
Militärdienst einberufene Rekrut erhält 15 Mark.
§300: die
Gemeindejagd war 49 Jahre lang an
Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar für 1600 Mark/Jahr verpachtet. Er ist am
31.08.1901 gestorben. Der GemRat ist einverstanden, dass die Jagd durch Major
a.D. Kuhn bis zum Ende der ursprünglichen Zeit fortgeführt und dann zum 1.4.1902
neu ausgeschrieben wird.
§301:
Etatberatungen:
Aufschlüsselung der Einnahmen und Möglichkeiten: Erhebung einer örtlichen
Verbrauchsabgabe, Biersteuer würde bei 65 Pfennig/Hektoliter ca. 400 Mark
bringen
(also wurden ca. 615 hl Bier in Jahr getrunken),
Erhöhung der Gemeindeschadensumlage. Derzeit werden innerorts die Kandeln an den
Straßen gemacht und die Stammheimer Straße wird für 12500 Mark ausgebaut. Ca. ¾
der Einwohner sind Bauern, die anderen sind Kleinselbständige und auswärtig
beschäftigte Fabrikarbeiter. Beschluss: Kredit von 7000 Mark aufnehmen, 500
Mark/Jahr tilgen und 5000 Mark aus Ersparnissen nehmen.
28.12.1901, §309: Johannes Blank und Georg Groll wurden wieder in den GemRat
gewählt, dazu Gottfried Pflugfelder, der seither im Bürgerausschuss war.
§311: Amtsdiener
Schober beantragt die Erhöhung seiner
Ausschellgebühren. Er hat 30 Rufe zu machen. Einheimische zahlen künftig 40
Pfennig, Auswärtige 60 Pfennig. Der Gemeindevorsteher wird ermächtigt, bei
außergewöhnlich großen Bekanntmachungen eine Gebühr bis zu 80 Pfennig
festzusetzen.
16.01.1902, §313: Eichmeister Karl
Kienzle ist am 29.11.1901 gestorben, der Küfermeister Hermann Roßnagel ist sein
Nachfolger.
25.01.1902, §314: Jakob Truchseß und 17 andere Anwohner der Markgröninger Str.
beschweren sich über die schlechte
Wasserversorgung in ihrer Straße. Der Weg zum Lippenbrunnen sei weit und
dieser hat nicht immer genügend Wasser. Sie wollen Wasser vom Sonnenbronnen in
die Markgröninger Str. leiten. Dies sei aber ohne „treibende Kraft“ nicht
möglich. Es wird festgestellt: die Bewohner der Markgröninger Str. sind auf den
sog. Lippenbrunnen angewiesen. Dieser ist auf ebener gut ausgebauter Straße
erreichbar. Die Entfernung bis zum letzten Haus in der Straße beträgt 230 m. Der
Brunnen liefert genügend gutes gesundes Trinkwasser. Der Brunnen wurde 1885
erstellt, vorher mussten die Bewohner ihr Wasser vom doppelt so weit entfernten
Maulbrunnen holen. Eine Leitung vom Sonnenbronnen würde wegen einer Pumpe
Betriebskosten verursachen. Der Antrag wird von GemRat und Bürgerausschuss
abgelehnt. Die Einwohner können aber auf eigene Kosten Untersuchungen anstellen
lassen.
04.02.1902, §315: Für den Straßenbau
zwischen Möglingen und Stammheim gibt das Oberamt einen Zuschuss von 6000
Mark. Mit dem Ausbau auf Möglinger Markung ist begonnen, in Stammheim noch
nicht. Die Stammheimer wollen 4500 Mark von den 6000, weil Möglingen den
größeren Nutzen an der Straße habe. Der GemRat stimmt dem zu, es sollen aber die
Arbeiten sofort aufgenommen werden und der Ausbau in diesem Frühjahr vollendet
wird.
01.03.1902, §316: durch die
Änderung in §315 muss Möglingen nun 13720 anstatt 11696 Mark für den Straßenbau
zahlen.
§317: Die
Anwohner der Markgröninger Str. haben Vermessungen durchführen lassen: das
Wasser des Sonnenbrunnens könnte bis
in die Markgröninger Str. ans Haus Unkel und in die Schwieberdinger Str. bis zum
Armenhaus laufen. Die Kosten würden 5400 Mark betragen. Es wird demnächst eine
zentrale Wasserversorgung im Ort eingerichtet werden müssen, dann wären dieses
Ausgaben umsonst. Die Kollegien lehnen den Antrag ab.
26.04.1902, §319: Maikäferplage: für
1 Simri im siedendem Wasser getöteter Käfer werden wieder 80 Pfennig gezahlt.
10.05.1902, §320: Wahlen bei der
Feuerwehr: Zugführer I. Zug: Bäcker Ludwig Ditting, Zugführer II. Zug: Bauer
Samuel Giek, Zugführer III. Zug: Bauer Gottlob Motz, Zugführer IV. Zug: Bauer
Christof Koch, Zugführer V. Zug: Schmied Christian Raiser, Zugführer Zugführer
VI. Zug: Unterkäufer Jakob
Reichert, Zugführer VII. Zug: Bauer Friedrich Pflugfelder, E.d.B., Hermann
Roßnagel und Jakob Glazle bleiben Kommandant und Adjutant.
04.07.1902, §323: Bei dem Ausbau der
Straße nach Stammheim wurde der Verlauf beim sog. Bildstöckle abgerundet.
Von Gottlob Ziegler, Friedrich Hirsch und Christian Michelfelder, werden von den
Parz. Nr. 2206, 2208 und 2207/1 Flächen gekauft um 0,50 Mark/qm.
§324: der Maurer
Gottlob Stegmaier wohnte im Armenhaus
und ist am 5.12.1901 gestorben. Seine Witwe ist mittellos und die beiden Töchter
haben als Arbeiterinnen ein geringes Einkommen. Deshalb wird der Mietzins von 20
Mark/Jahr erlassen.
§325 Frohnmeister und GemRat Ditting hat beim Ausbau der Stammheimer Str. die
Aufsicht geführt, er erhält dafür 55 Mark. Schultheiß Pflugfelder erhält 40,
Gemeindepfleger Schüle 25 Mark
§326: Schullehrer Kurz ist am
12.7.1902 seit 25 Jahren hier Lehrer. Er ist auch Vorstand des Kriegervereins.
Er erhält ein Geschenk der Gemeinde im Wert von 50 Mark.
02.09.1902, §328: Gottlob Kienzle wird als
Obstschütz vereidigt, 2 Mark
Tagegeld
11.10.1902, §330: Friedrich Strohm und Paul Müller werden wieder als
Weinbergschützen angestellt.
Tagegeld 2,30 Mark
§331: Es wird ein
Antrag auf Feldbereinigung gestellt
für die Gewanne Stammheimerweg, Streitäcker, Hinten im Feld und Müllerweg.
29.12.1902, § 336: am 15.12. wurden in den
Bürgerausschuss
gewählt/wiedergewählt: Friedrich Florus, Friedrich Mann, Thomas Wurst, Georg
Jäckh und Heinrich Jäckh. Georg Jäckh ist Obmann.
§337: Der
Kuhführer Karl Kienzle hat dieses
Amt seit 25 Jahren. Er hat am Stammheimer Weg bei der Lehmgrube von der Gemeinde
einen Acker um 15 Mark gepachtet und beantragt, diese
Pacht zu erlassen. Der GemRat
beschließt, die Pacht an einem Jahr um 10 Mark zu ermäßigen.
15.01.1903, §338: Johannes Roßnagel ist seit 20.06.1887 als
Fleischbeschauer tätig. Die
Fleischbeschauer von Pflugfelden und Möglingen vertreten sich gegenseitig.
Ludwig Seybold *1831 legt sein Amt zum 1.4.1903 altershalber nieder.
09.02.1903, §342: Der Vorsitzende schlägt vor einen
Straßenwärter anzustellen, der in
der in erster Linie die Nachbarschaftsstraßen nach Asperg, Markgröningen und
Stammheim zu versehen hat, aber auch andere Aufgaben in der Gemeinde zu machen
habe. Bezahlung: 500 Mark/Jahr. §344: August Wagner wird vom GemRat gewählt.
§343: Die
Kleinkinderschule ist seit ihrem
Bestehen, also seit 1889 im Haus der Katharina Schüle [Hindenburgstr. 25]
unentgeltlich untergebracht. Sie soll nun 100 Mark Miete erhalten.
Immer wieder bauen Bauern Zufahrten von der Stammheimer Str. auf ihre Äcker auf
eigene Kosten.
16.03.1903, §347: Der Lippenbrunnen hat wegen des trockenen Winters und
Frühjahrs wenig Wasser, die Bewohner
der Markgröninger Str. müssen zum Teil zum Maulbronnen oder in die Wagnerstr.
Ein Widder (Pumpe) am Sonnenbrunnen mit Leitung zur Markgröninger Str. würde zu
wenig Wasser liefern. Deshalb wird Oberamtsbaumeister Fränkel beauftragt, eine
Gemeinde-Hochdruckwasserleitung zu
planen.
§351:
Fleischbeschauer: Bisher hat die
Gemeinde den Fleischbeschauer bezahlt, nun müssen die Viehbesitzer/Metzger
Gebühren an den Fleischbeschauer bezahlen: Rindvieh: 1 Mark, Schwein: 50
Pfennig, Kalb: 40 Pfennig.
§353: die
Beiträge zur landwirtschaftlichen
Berufsgenossenschaft in Hohe von 2281 Mark/Jahr wurden bisher von der
Gemeinde getragen. Die Beiträge sind nun enorm gestiegen und werden nun auf die
Grundstückseigentümer umgelegt.
17.04.1903, §354: der Spritzenmeister
der neuen Spritze, der Schmied August Oberacker, ist nach 28-jährigem Dienst bei
der Feuerwehr ausgeschieden. Sein bisheriger Stellvertreter, der Küfer Hermann
Roßnagel, wird sein Nachfolger,
§356: Das
Wohnhäuschen, Geb. Nr. 36 an der
Schwieberdinger Str. des Taglöhners Gottlieb Neff ist baufällig und musste vom
Eigentümer geräumt werden. Es ragt in die Straße hinein und verengt diese und
ist ein unschöner Anblick. Wenn es vollends zusammenfällt, fällt es auf die
Straße. Neff hat noch eine Hypothek von 560 Mark auf das Haus und will es um den
Betrag an die Gemeinde zum Abbruch verkaufen. Der GemRat stimmt zu.
04.09.1903, §364: Als Obstschütz
wird wieder eingesetzt: der Bauer Gottlieb Kienzle um 2 Mark/Tag.
23.09.1903, §366: Als Weinbergschützen
werden wieder Paul Müller und Friedrich Strohm für 2,40 und 2,20 Mark/Tag
eingesetzt
05.10.1903, §367: Die Farrenschau
des Oberamts hat Mißstände ergeben. Eine Farren wurde in Klasse II und zwei in
Klasse III eingestuft. Die Entschädigung des Farrenhalters sei viel zu niedrig.
Farrenhalter Pfuderer hat nun einen jungen Farren Kl. II gekauft und will einen
weiteren Klasse I kaufen. Pfuderer trägt 400 Mark, den Rest die Gemeinde. Eine
Abordnung des Gemeinderats ist beim Kauf beteiligt.
17.10.1903, §369: der Metzger Gottlieb Pflugfelder hat vor seinem Haus einen
Randstein und ein Trottoir pflastern
lassen.
Er erhält 12 Mark aus der Gemeindekasse ersetzt.
06.11.1903, §371: die bisherige
Kleinkinderpflegerin Luise Bochertle ist zum 31.10. nach Auingen/OA
Münsingen, versetzt worden, Nachfolgerin ist ab 01.11.1903 Barbara Stettner; sie
war vorher in Rohracker. Sie bekommt 350 Mark im Jahr, sie muss heizen und
reinigen, versichert wird sie über die Gemeinde
§372: Die Stadt
Stuttgart erstellt auf Markung und
auf Kosten Kornwestheim eine
Latrinengrube. Kornwestheim bietet an, dass Möglingen einen Beitrag dazu
leistet, im Gegenzug darf der „Dünger“ auch nach Möglingen gefahren werden. Der
GemRat lehnt ab, „weil Latrine in Ludwigsburg und Stuttgart unter günstigeren
Bedingungen zu haben ist“.
28.12.1903, §373: August Oberacker und Christof Schüle wurden wieder in den
GemRat gewählt.
19.01.1904, §376: Der Plan des
Oberamtsbaumeisters Fränkel zur
Hochdruckwasserleitung liegt vor: Fassung des Kirchbrunnens mit 3 bis 3 ½
Sekundenliter, Erstellung einer Pumpstation, Bau eines Reservoir im Gewann
Holderpfad bei der Kreuzung des Münchingerwegs und der alten Landstraße
Markgröningen-Stammheim. Die Kosten sind berechnet zu
80240 Mark. Jahresaufwand für Zins und
Amortisation: 5270 Mark. Unter der Voraussetzung, dass alle 238
Haushaltungen angeschlossen werden, wäre dies eine durchschnittliche Belastung
von 22,15 Mark/Jahr. Würde die
Druckleitung nicht gebaut, muss die Gemeinde die Schwieberdinger-
und Markgröninger Straße mit Wasser vom Sonnenbrunnen mit einer Leitung
versorgen, was Kosten von mindestens 6000 Mark verursachen würde.
Bei einer
Befragung der Möglinger Hausbesitzer haben nur 52 (22%) eine
Hochdruckwasserleitung gewünscht.
Schultheiß
Pflugfelder befürwortet trotzdem dringend eine Wasserleitung, es würden so
ziemlich alle Besitzer anschließen, wenn die Leitung erst einmal gebaut ist. Die
Einrichtung bringe eine große Zeitersparnis. Auch das Feuerlöschwesen hätte
einen enormen Vorteil.
Das Projekt
Wasserleitung wird vom GemRat und Bürgerausschuss nach langer eingehender
Beratung abgelehnt. Nur 4 Stimmen sind dafür. 12 dagegen. In der Schwieberdinger
Str. soll weiter an einem Brunnen gegraben werden.
02.02.1904, §377: zum Schutz des
Eigentums gegen das Hausgeflügel wird eine Verordnung erlassen: Gänse, Enten und
Hühner dürfen von März bis November nicht auf fremden Grundstücken laufen,
Tauben sind in der Zeit der Aussaat 14 Tage lang im Schlag zu halten. (Der
Paragraph, nachdem der Feldschütz die Tiere schießen darf, wurde vom Oberamt
gestrichen.
)
02.03.1904, §378: Die
Feldbereinigung ist derzeit im Gange, es sind Wegkorrekturen notwendig.
24.03.1904, §379: Gemeinderat Johannes Roßnagel ist am 18.3. gestorben. Er
gehörte dem GemRat 25 Jahre lang ununterbrochen an, war Felduntergänger, Bau-
und Feuerschauer und Eichamtsvorstehender.
Die Ämter werden neu verteilt.
§383:
Straßenwärter Wagner erhält 600 Mark
Jahresgehalt. Er hat aber an jeden Wochentag Dienst zu tun und keinen freien Tag
mehr.
05.04.1904, §385: Am 19. 1.1904 wurde beschlossen, den
Brunnen beim Armenhaus an der
Schwieberdinger Str. weitergraben zu lassen. Die Grube ist jetzt 14,10 m tief
und bringt kein Wasser, deshalb wird der Bau eingestellt und die Grube
zugedeckt. Der Kostenvoranschlag für eine
Wasserleitung vom Sonnenbrunnen
beträgt 6440 Mark. Der GemRat und Bü-Aussch. beschließen den Bau einer solchen
Anlage, wenn die Interessenten die Grabarbeiten selber erledigen
§386:
Straßenwärter Wagner hat sein Amt
niedergelegt. Friedrich Eisele wird als Nachfolger gewählt, er erhält 500
Mark/Jahr und muss an 5 Tagn der Woche arbeiten, mittwochs hat er frei.
23.04.1904, §388: der Spritzenmeister
der alten Spritze, der Wagner August Jäckh, hat sein Amt wegen seines
Augenleidens niedergelegt. Sein Stellvertreter, der Küfer Paul Morlock, wird
sein Nachfolger, Stv wird der Steinhauer Karl Künstner.
§389: Die
Baulinie für die äußere
Ludwigsburger Str. und die Brunnenstr. wird festgelegt. Der Name „Brunnenstraße“
wird auch schon festgelegt! Der Name „Hanfbachstraße“ ist auch schon festgelegt.
14.05.1904, §390: Im letzen Winter hat Schullehrer Kurz für Handwerker einen
Buchhaltungskurs abgehalten. Der Vorstand des
Handwerkervereins, Schuhmacher
Kleinheinz, bittet um Übernahme von 6 Mark aus der Gemeindekasse.
§391: der
landwirtschaftliche Bezirksverein will vom 17. bis 21. Mai einen Lehrer-Buchführungskurs
für Landwirte abhalten. Lehrer Kurz
wird teilnehmen und im Winter die Bauern unterrichten. Die Kurskosten für Kurz
übernimmt die Gemeinde. §413 am 28.12.1904: Lehrer Kurz hält den Kurs an
8-10 Abenden zu 2 Stunden, er erhält pro Abend 3 Mark.
24.05.1904, § 392: in den nächsten Jahren ist mit reger Neubautätigkeit zu
rechnen, Straßen müssen hergestellt werden, usw. Die Gemeinde hat kein Geld.
Beschluss: Bei der Anlegung
oder Verlängerung von Straßen sind
die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke an den Kosten zu beteiligen. Der
Beitrag richtet sich nach der an die Straße angrenzenden Grundstückslänge. Wird
Fläche für den Straßenbau benötigt, ist diese unentgeltlich abzutreten.
16.07.1904, §395: an der Straße nach Stammheim wird ein neuer
Ortsstock (?) um 58,50 Mark
angeschafft (eisernes Ortsschild? von den Hüttenwerken Wasseralfingen)
§396: Auf
Anordnung des Oberamts sind
Verzeichnisse anzulegen:
·
Für alle im Gemeindegebiet wohnenden Gemeindebürger
·
Der außerhalb wohnenden Gemeindebürger
·
Der wohnsteuerpflichtigen Einwohner
Schultheiß Pflugfelder soll die Verzeichnisse für eine Belohnung von 6 Mark
anlegen.
§397: bisher haben die beiden Lehrer die
Klassenzimmer geheizt und dafür 360 Mark erhalten.
Für das Reinigen wurde 60 Mark bezahlt, das Kehren wurde durch Schülerinnen
besorgt. Lehrer Schmid kann dies nicht mehr machen. Beschluss: das Heizmaterial
wird von der Gemeinde gekauft und in der alten Waschküche gelagert. Es wird ein
Schuldiener-/dienerin zum Heizen und Reinigen angestellt.
20.08.1904, §399: für die Einschätzung zur
Einkommensteuer werden gewählt:
Gemeindepfleger Schüle und GemRat Hirsch.
§401: Karl Strohmaier wird als
Obstschütz angestellt.
02.09.1904, §402: zur Schuldienerin
wird gewählt: Karoline Straub (Aufgaben und Kosten sind aufgeführt)
13.09.1904, §403: Friedrich Strohm und
Paul Müller werden wieder
Weinbergschützen zu 2,40 und 2,20 Mark/Tag
§406: es sollen 2
Zuchtböcke gehalten werden
15.11.1904, §407: der GemRat und Schmied August Oberacker ist
am 16.10 gestorben, er war 7 Jahre im GemRat und viele Jahre im
Bürgerausschuss. Seine Aufgaben werden verteilt.
28.12.1904, §414: am 15.12. waren wieder Gemeindewahlen. In den
Bürgerausschuss wurden gewählt:
Georg Munz, Hermann Roßnagel, Christof Blank, Christian Pflugfelder und Jakob
Unkel. Obmann ist weiterhin Georg Jäckh.
§415: am 1.4.1905
tritt ein neues Steuergesetz in
Kraft.
§418: Die
Straßenbaukosten für die Straße
Möglingen-Stammheim haben für Möglingen 15757 und für Stammheim 14674 Mark
betragen. Das Oberamt gibt nochmals 3500 Mark hinzu. Diese werden nach dem
ursprünglichen Schlüssel von 4500/1500 verteilt, obwohl die Stammheimer wieder
einen größeren Anteil wollen.
28.01.1905, §421: im April 1904 hat der GemRat beschlossen, die Schwieberdinger-
und Markgröninger Str. mit Wasser des
Sonnenbrunnens zu versorgen. Die Pläne sind fertig. Die Sonnenbrunnenquelle
hat aber eine sehr schwankende Leistung. Die Stimmung der Bevölkerung zur
dringend empfohlenen Hochdruckwasserleitung ist wesentlich günstiger geworden.
Die Abstimmung für die Hockdruckleitung im GemRat ist 4:2, im BüAusschuss 4:5.
Damit wäre die HdL abgelehnt. Der Bürgerausschussobmann beantragt sofort eine
geheime Abstimmung. Ergebnis: GemR 5:1 und BüA 5:4, zusammen also 10:5 für die
HdL. Beschluss: Das Projekt
Hochdruckwasserleitung im Februar/März 1906 zur Ausführung zu bringen. Jedem
Hausbesitzer, der sich vor oder während der Ausführung anschließt, soll das
Wasser bis ans Haus geleitet werden, den Durchbruch ins Haus und die
Hausleitungen sind vom Besitzer selber zu machen lassen. Wer sich erst später
anschließt, hat sämtliche Kosten selber zu tragen
29.04.1905, §423: Aus Anlass des 100sten Todestage von Friedrich Schiller am 5.
Mai den Schülern der Schule und der Kleinkinderschule eine Brezel zu 5 Pfennig
auf Gemeindekosten zu verabreichen.
§425: Straßenwärter Eisele bekommt nun 50 Mark mehr, also 550 Mark.
§426: Zur Verbreiterung der (späteren) Jägerstraße kauft die Gemeinde von der
Ehefrau Friederike, g. Sautter des Schuhmachers Gottlob Faude die Hälfte des
Geb. 133 an der Stammheimer Str. 33 um 500 Mark.
§427:
Maikäferplage: für 1 Simri im
siedendem Wasser getöteter Käfer werden 80 Pfennig gezahlt
19.07.1905, §430: In letzter Zeit hat sich hier ein
Turnverein gegründet. Der Vorstand
Karl Röhricht, Schuhmacher, bittet die Gemeinde, sie möge dem Verein einen
geeigneten Turnplatz zur Verfügung stellen. Beschluss: Der TV darf sein Gerät
zwischen Schulhaus und dem Lehrergarten aufstellen und den Platz auf eigene
Kosten als Turnplatz herstellen.
19.09.1905, §434: als Weinbergschütz
wird aufgestellt: der Bauer Friedrich Strohm um ein Tagegeld von 2,50 Mark
27.10.1905, §435: am 1.12. findet eine Volkszählung statt
§436: die Gemeinde Stammheim hat über einen Rechtsanwalt beim Landgericht Stuttgart Klage gegen die Gemeinde Möglingen über die Bezahlung von 1335 Mark Anteil aus dem Straßenbau erhoben. Rechtsanwalt Dr. Haug aus Ludwigsburg vertritt die Gemeinde beim Termin am 23.11.1905. Das Landgericht hat gegen Möglingen entschieden.
§438:
Totengräber Christian Bertz versieht
diesen Dienst seit April 1875, er bittet aus diesem Anlass um ein Geschenk aus
der Gemeindekasse – er erhält 10 Mark. Es wird aber erwartet, dass er das wild
wachsende Gestrüpp neben den Wegen entfernt.
§439: Die
Mühlenbesitzerin Gleiser (Markgröningen) erhält 300 Mark und zieht ihren
Einspruch gegen das Projekt zurück. Ladner von Möglingen will 4000 Mark. Die
Kreisregierung hat seinen Widerspruch ohne Entschädigung zurückgewiesen, weil
der Kirchbrunnen kein öffentliches Gewässer sei. Der GemTat bietet ihm 600 Mark
an. Der Aufwand für Zins und Tilgung beträgt ca. 5200 Mark/Jahr. Die Biersteuer
bringt ca. 600 Mark, der Aufwand für die bisherigen vielen Gemeindebrunnen fällt
weg. Als Jahres-Wasserzins ist angedacht: Haushalt mit min 3 Personen: 10 Mark,
1-2 Personen: 8 Mark. 1 Pferd: 2 Mark, 1 Rindvieh: 1,50 Mark, Gewerbetreibende
mit größerem Wasserbedarf: 3- 10 Mark. Die geplante Widderanlage fällt weg.
24.11.1905, §443: die beiden Nachwächter haben auf altes Herkommen beruhende
Pflicht, abends und am Ende ihrer Dienstzeit die
Rathausglocke zu läuten. Sie haben
beim Schultheiß nachgefragt, ob dies noch seinen Zweck habe, weil alle Einwohner
eigene Uhren hätten. Beschluss: nicht mehr läuten.
23.12.1905, §444: Die Gemeinde muss einen Stellvertreter für den
Gerichtsvollzieher aufstellen.
Amtsdiener Christian Schober wird gewählt.
28.12.1905, §445: Als GemRat wurden gewählt/wiedergewählt: Friedrich Hirsch,
Bäcker und Wirt jg. Ludwig Ditting, Bauer Georg Knoß (bisher Bü-Aussch.), Bauer
Georg Munz (bisher Bü-Aussch.), Kaufmann Hermann Roßnagel (bisher Bü-Aussch.).
Ditting sen. und Schüle scheiden aus Gesundheitsgründen aus. Ditting war 34,
Schüle 20 Jahre Mitglied im GemR.
§450:Die
Kleinkinderschule ist im Haus der
ledigen Katharine Schüle, Geb. 72 an der Ludwigsburger Str. [Hindenburgstr. 25]
untergebracht. Karl Strohm hat das Haus zum 1.1.1906 gekauft. Dieser will nun
150 Mark/Jahr Mietzins.
05.01.1906: §452 und 453: unter den neuen GemR werden die Aufgaben neu verteilt.
§454: Der Vorsteher des Turnvereins hat beantragt, die Baumwiesen im Geistholz
Parz Nr. 347 und 380 als
Turnplatz nutzen zu dürfen. [später wurde hier im Turnhallenweg
die alte Turnhalle gebaut] Diesen Platz nutzte bisher der Lehrer Schmid.
– wird mit Auflagen zugestimmt.
16.01.1906, §457: die Besitzer der Mühle, die Gebr. Ladner wollen nun auch an
die neue Wasserleitung angeschlossen
werden und verzichten im Gegenzug auf weitere Einsprüche. Ladner will aber auch
noch eine Befreiung vom Wasserzins – dies lehnt der GemR aber ab. §462: Er
erhält eine Befreiung bis 1.4.1911, also 5 Jahre. §466: Es soll nur abends
Wasser aus dem Kirchbrunnen gepumpt werden, damit die Mühle tagsüber noch
genügend Wasser hat.
§458: Amts- und
Polizeidiener Schober erhält 500 anstatt 340 Mark Gehalt. Er soll aber gegen
Bettler und Landstreicher schärfer vorgehen.
§459: Die
Stundensätze für Frohnarbeiten der
Gemeinde werden erhöht: Mann 25 Pfennig, junger Bursche oder älterer Mann: 20
Pfennig, Pferd u. Wagen: 40 Pfennig, 2 Pferd u. Wagen: 70 Pfennig.
27.01.1906, §461: Nachtwächter Velm
hat sein Amt niedergelegt. Beworben haben sich der Schreiner jg. August Bertz
und der Straßenwächter Friedrich Eisele. Die Aufgaben des Nachtwächters sind
nochmals aufgeführt. August Bertz wird gewählt.
§563: der Bauer
Wilhelm Oettinger ist Pächter des
Schafhauses Geb. 126, der Schafställe in Geb. 126a und des Gartens 283. Die
Pacht wird von 120 auf 200 Mark erhöht
§464: Die Wette
wird zugeschüttet, dort wird eine Pumpstation gebaut, deshalb werden dort
Baulinien (Bebauungsplan) festgelegt
und Pläne erstellt.
09.03.1906, §467: durch die Bautätigkeit in den Brühlwiesen und am Alten Tammer
Weg ist dort die Festlegung von
Baulinien notwendig.
09.04.1906, §468: der Küfer Hermann Roßnagel wird
Maschinenwärter der Wasserpumpe in
der Pumpstation, weil er nur 300 Mark/Jahr fordert. Beim Einbau der Pumpe muss
er anwesend sein.
08.05.1906, §472: Es werden ca. 40 Hunde
gehalten, die bei 8 Mark/Jahr etwa 350 Mark Hundesteuer einbringen. Schultheiß
Pflugfelder erhält für den Einzug der Steuer 4 %.
16.05.1906, §473: GemRat Groll ist wegen körperlichen Leiden nicht mehr in der
Lage, die Stelle des Felduntergängers
weiter zu versehen. GemRat Gottfried Pflugfelder wird sein Nachfolger.
09.06.1906, §474: Der bisherige Spritzenmeister der neuen Feuerwehrspritze, der
Küfer Hermann Roßnagel wurde zum Maschinenwärter der Wasserversorgung
ernannt. Bis zu einer Neuwahl ist sein stv. Christian Raiser sein
Nachfolger im Amt.
Am 15. Juni 1906 wird die Hochdruckwasserleitung in Betrieb genommen werden
können.
Die Feuerwehr wird umorganisiert:
Der VI. Zug ist als Wasserbeibringungszug entbehrlich, dafür gibt es nun einen
Hydrantenzug. Neu gewählt wurden die Führer: II. Zug: der Bauer Friedrich Motz,
Sd.Jak., IV. Zug: der Bäcker Paul Groll, VI. Zug: der Bauer Christof Koch.
29.06.1906, §478: der sogenannte
Hasenbergweg [heute Jägerstraße], der als
Feldweg stark befahren wird, hat nur
eine Breite von 3 1/2 Meter und ist an der Einmündung in die Stammheimer Straße
zu schmal. Seit undenklichen Zeiten wird nun ein dem Bauern Wilhelm Blank
gehörender Streifen von 68 qm als Weg genutzt. Blank erhält nun eine jährliche
Entschädigung von 4 Mark.
16.07.1906:
Hermann
Oberacker wird stellvertretender Maschinenwärter für die Gemeindewasserleitung
(3)
1904 wurde die Straße Möglingen-Stammheim ausgebaut,
Möglingen muss nach einem Urteil des Landgerichts Stuttgart Stammheim 1414 Mark des damaligen Zuschusses geben. (3)
Bekanntmachung/Beratung über einen Vertrag zum Bau einer
Eisenbahnlinie Enzweihingen – Markgröningen - Asperg – Ludwigsburg. (7)
30.08.1906:
Als neuer Obstschütz wird angestellt: der Bauer alt Jakob Schober für ein
Taggeld von 2.20 Mark (13)
Der Ortsvorsteher hat eine Satzung zur „Abgabe von Wasser
aus dem Gemeindewasserwerk“ verfasst. Sie wird 400 mal gedruckt. (14)
Der Jagdpächter, Wilhelm Böhler, Rosenwirt in Münchingen,
ist am 14.08. d.J. gestorben. (15) Neuer Jagdpächter ist G. Kienzle, Wirt.
16.11.1906: die neue Wasserleitung
ist seit 1. Juli in Betrieb. Der GemR beschließt, Schultheiß Pflugfelder 200
Mark und Gemeindepfleger Schüle 50 Mark Belohnung zu geben. (20)
Die Kosten der Wasserversorgung beliefen sich auf 90.034
Mark (22)
Am
27.04.1907 findet auf dem Rathaus in Markgröningen eine Versammlung zu den
Planungen einer Eisenbahnlinie
Ludwigsburg-Markgröningen-Enzweihingen statt. Es nehmen teil: Schultheiß
Pflugfelder und Gemeinderat Pflugfelder (45)
07.06.1907: Als Führung der Feuerwehr
wurden gewählt:
Kommandant: Hermann Roßnagel, Spezereihändler,
Stellvertreter: Jakob Glazle, Maurermeister, Zugführer1: Ludwig Ditting, Bäcker,
Zugführer2: Friedrich Motz, Bauer, Zugführer3: Samuel Giek, Bauer, Zugführer4:
Gottlob Motz, Bauer, Zugführer5: Paul Groll, Bäcker, Zugführer6: Friedrich
Pflugfelder, Sattler. (56)
19.09.1907: der Bauer Friedrich Strohm wird als
Weinbergschütz wieder angestellt
(2,70 RM/Tag)
(70)
19.09.1907: 1147 Einwohner (71)
19.09.1907: hier werden 415 Kühe und
69 Kalbel gehalten, der Liter Milch kostet 14 Pfennig, nach Ludwigsburg und
Zuffenhausen werden täglich ca. 1000 Liter Milch verkauft. (74)
24.10.1907: es gibt 264 Hauptgebäude und
350 Nebengebäude in Möglingen. Schultheiß Pflugfelder hat die Liste
angefertigt und erhält dafür eine Belohnung von 18,20 RM. (81)
08.11.1907: Die Arbeitslehrerin Morlock unterrichtet
wöchentlich 8 Stunden und erhält dafür 50 Pfennig/Stunde (85)
03.12.1907: die Hebamme Marianne Jaus, geb. Schray
ist
65 Jahre alt und bettlägrig, die 2. Hebamme
Friederike Kipp ist 67 J. alt und kränklich. Friederike Ziegler, *05.11.1887
wird zur neuen Hebamme gewählt und ihre Ausbildung bezahlt. (90)
27.02.1908: Oberst von Baur aus Stuttgart hat die Jagd
auf dem 18 ha großen Grundstück Nr. 8100 am Kallenberg an die Herren Ostertag
und Müller, Jagdpächter von Münchingen, übergeben. (137)
04.05.1908: es soll eine Flurbereinigung durchgeführt
werden, Grenzen: Schwieberdinger Str. – Markungsgrenze zu Schwieberdingen –
Stammheimer Straße (143)
12.05.1908: es gibt massenhaft Maikäfer. Für einen Eimer
Maikäfer zahlt die Gemeinde 80 Pfennig. (151)
15.06.1908: Nachtwächter sind Jaus und Bertz, sie
erhalten nun 180 RM im Jahr, anstatt 150 Mark. (154)
27.07.1908: Telefonanschluss im Rathaus, Kosten 60
RM/Jahr (160)
29.09.1908: Schullehrer Schmid wurde am 5.9.1908 in den
Ruhestand versetzt, Lehrer Kurz wird erster Schullehrer. Er kann auch die ihm
zustehenden Äcker und Gärten der Gemeinde nutzen oder verpachten (169)
29.10.1908: die Kinderlehrerin Barbara Stettner hat einen Jungfrauenverein
gegründet und den Antrag gestellt, die Zusammenkünfte der 30 Personen in der
Kinderschule zu genehmigen – genehmigt.
(176)
13.11.1908: Der gemischte Chor will montags und mittwochs
seine Singübungen in der Kleinkinderschule abhalten. - abgelehnt (178)
28.12.1908: am 15.12.1908 wurde der Bürgerausschuss neu
gewählt (184)
19.01.1909: die Baumwiesen
im Geistholz Parz. Nr. 347 und 380 werden
weiterhin an den Turnverein als Turnplatz verpachtet. 10 Mark/Jahr Pacht und 6
Mark zusätzlich für den Obstertrag. Die 6 Mark werden nach einem Jahr erlassen,
weil der Obstertrag sehr gering sei. Vorstand des TV ist H. Oberacker (190)
05.03.1909: Gottfried Pflugfelder *1846 wird als
Gemeindepfleger gewählt (198)
07.050.1909: Die Unterklasse der Volksschule hat derzeit 83 Kinder, es ist aber
nur für 80 Platz, deshalb werden die Kinder aufgeteilt und Lehrer Streich erhält
120 Mark anstatt 60 Mark
(202)
27.05.1909: Christian Salzer löst Nachtwächter Jaus ab
und erhält 200 Mark im Jahr (203)
22.07.1909: Der Maurer Emil Knoß will in seinem Haus Nr.
267 (Später Ludwigsburger Str. 34) eine Wirtschaft einrichten – der Gemeinderat
lehnt ab – kein Bedarf, es gibt bereits 5 Wirtschaften. (2 Wirte sind im GemRat)
(213)
22.07.1919:
Für die Schwieberdinger, Markgröninger und
Asperger Str. sind Baulinien festzulegen (216, 218)
09.11.1909: Ein Gesuch des Fußballclubs Stammheim um
Verpachtung gemeindeeigener Grundstücke im Kallenberg wird abgelehnt. (228) 1910
wird ein neuer Antrag wieder abgelehnt (257)
10.12.1909: Die Bahnlinie soll nun doch nicht über
Markgröningen bis Enzweihingen geführt werden, sondern nur bis Markgröningen
(230)
29.12.1909: als Gemeinderäte wurden neu / wieder gewählt:
Hermann Roßnagel, Friedrich Pflugfelder, Georg Munz, (234)
Im Bürgerausschuss
sind Jakob Unkel, Heinrich Knoll und Heinrich Jäckh (236)
Unterlehrer Englert
(unständiger Lehrer) erhält am 1910 eine Zulage von 50 Mark (237)
27.01.1910: die bisherige Leichenbesorgerin Witwe Spade
gibt ihr Amt wegen ihres hohen Alters auf. Die ledige Pauline Kroll wird ihre
Nachfolgerin. (241)
26.03.1901: Totengräber Bertz erhält für ein
Erwachsengrab 4 Mark, für ein Kindergrab 3 Mark (246)
Dem Elektrizitätswerk Beihingen-Pleidelsheim wird
genehmigt, die Gemeinde mit Strom zu versorgen (247)
20.04.1910: Der Turnverein beabsichtigt einen in Ludwigsburg stehenden Schuppen,
16 m lang und 6 m breit, auf dem von Gemeinde gemieteten Turnplatz,
Parz. Nr. 347 und 380 zu versetzen und als
Turnhalle zu benützen. Der Antrag wird genehmigt. (249)
08.07.1910: 17 Mann der Feuerwehr wollen am 31.7.1910
nach Göppingen zum Landesfeuerwehrtag. Es wird ein Reisekostenzuschuss von je 2
Mark genehmigt. (262)
03.09.1910: der Kriegerverein feiert am 4.9.1910 den 40
jährigen Jahrestag der Schlacht von Sedan. Die 9 Veteranen erhalten eine
Ehrengabe von 5 Mark. (264)
16.09.1910: Die alte Feuerspritze ist entbehrlich und
wird um 80 Mark an einen Alteisenhändler in Ludwigsburg verkauft (266)
11.10.1910: Die elektrischen Leitungen für 16 Straßenlaternen werden gelegt. Sie
werden im Rathaus geschaltet. Die Kosten betragen 1150 Mark
(267)
28.09.1910: Nachtwächter Salzer hat wegen Kränklichkeit
zum Jahresende gekündigt. Weil eine Straßenbeleuchtung gekauft wurde, soll nun
der Polizeidiener Schober von 10-12 Uhr eine Runde wachen und mit seiner
Kontrolluhr die Zeiten nachweisen. Er hat in den Wirtschaften abzubieten und zum
Schluss seines Dienstes die Straßenbeleuchtung auszuschalten. Der zweite
Nachtwächter hat von 12 bis 2 Uhr 2 Runden zu laufen. (278)
28.12.1910: Dem Postagenten Birkicht wird ein Platz neben
seinem Haus in der Stammheimer Str. (= Rosenstraße) überlassen, damit er dort
ein Postlokal bauen kann. Er will auch eine Sprechzelle für Telefon einrichten.
(286)
04.03.1911: das Gehalt der Kleinkinderpflegerin Barbara
Stettner wird von 420 auf 500 Mark / Jahr erhöht (293)
Die Markung südlich
der Straße Ludwigsburg-Schwieberdingen ist noch nicht feldbereinigt. Mit
Schwieberdingen wird eine Kommission gegründet (294) Im Herbst 1912 sollen die
neuen Grundstücke in der Zelg Kornwestheim abgesteckt werden, in der Zelg Mittel
im Spätjahr 1913, in der Zelg Markgröningen 1914 (298)
27.04.1911: die Schuldienerin Straub zieht zum 1. Mai
nach Mannheim. Nachfolgerin ist Luise Salzer, geb. Künstner für 300 Mark/Jahr
(300)
26.05.1911: Amts- und Polizeidiener Schober bittet, ihn von den
Nachwächterdiensten zu entbinden, der Schuhmacher Christian Alber hat sich
bereit erklärt, die Dienste
für 200 Mark/Jahr zu übernehmen. (303)
14.06.1911: Die Kirchgartenstraße wird als Straße
ausgebaut und verbreitert, dazu werden Flächen der Anwohner eingezogen
(Aufstellung) (309)
11.07.1911: Auf Anordnung des Oberamts ist in jeder
Gemeinde ein Ortsbautechniker aufzustellen. Oberamts- und Regierungsbaumeister
Fränkel wird bestellt, Maurermeister Jakob Forstner ist sein Stellvertreter und
hat die örtliche Bauaufsicht. (317)
05.09.1911: Amts- und Polizeidiener Schober hat zum
30.09.1911 seine Tätigkeit als Leichenschauer u.a. gekündigt. (hier auch
Aufstellung aller seiner Ämter) Nachfolger ist Christian Hammer. (322)
29.09.1911: Farrenhalter Dokkenwadel hat am 2.9. einen vom Bezirksverein
eingeführten Original Simmentaler Farren um 957 Mark gekauft. Er hat 20 % (191
Mark) von der Gemeinde erhalten, möchte aber einen noch höheren Zuschuss –
abgelehnt.
(330)
28.12.1911: Amts- und Polizeidiener Hammer wird zum Stv. des
Wegmeisters Christian Kienzle bestellt.
03.04.1912: Straßenwärter Eisele erhält ab 1.4. 660
anstatt 600 Mark/Jahr (357)
Für die Feldbereinigung nördlich der Straße
Ludwigsburg-Schwieberdingen wird eine neue Kommission gebildet (360)
08.05.1912:
Der GemRat bestätigt die Wahl der Feuerwehrführung:
Zugführer I: Friedrich Hirsch, II: Gottlieb Oettinger, III; Paul Groll, IV:
Gottlob Motz, V: Hugo Wagner. Hermann Roßnagel, Spezereihändler, wird als
Kommandant bestätigt, sein Stv. ist
der Maurermeister Jakob Glazle. (363)
20.05.1912: Die Beschaffung einer langen Feuerwehrleiter
wird abgelehnt, weil aufgrund der neuen Hochdruckwasserleitung „über jedes Haus
gespritzt werden kann“ (374)
20.09.1912: die Hundesteuer wird ab 1912 auf 55 Mark
erhöht. (384)
Die Abgabe von 8 Mark/Jahr für ein Gebäude wird auf 12
Mark erhöht (384)
30.09.1912: Der Antrag auf Erhebung einer Biersteuer wird abgelehnt, weil
Möglingen ländliche Struktur habe. Im Protokoll wird seitenlang eine
Gegendarstellung aufgeführt, u.a. dass durch die vielen Arbeiter beim
bevorstehenden Bahnbau der Bierkonsum erheblich steigen werde (der Gemeinde ging
es um Einnahmen von ca. 500 Mark/Jahr
als Ausgleich der Kosten für die Bahn!!)
Auf Seite 389 ff.
ist die finanzielle Situation der Gemeinde
dargestellt.
Gemeindesatzung
über Abstand von Obstbäumen zu Straßen und Wegen: Der Abstand muss mindestens
4,50 m betragen – mit Einzelheiten der Meßstellen (394) (399)
01.10.1912: Obstschütz Gottlieb Künstner wird ab 6.10.
Weinbergschütz für ein Tagegeld von 2.50 Mark (395)
Amtsdiener Hammer
beantragt eine Erhöhung der Ausschellgebühr von bisher 35 Pfennig für hiesige /
75 Pfennig für Auswärtige auf 60 Pfennig/1 Mark – genehmigt. Er hat bei einer
Runde durch den Ort 39 Rufe zu machen. (397)
09.11.1912: Beschreibung des Ablaufs / Beschlüsse zum Bahnbau – finanzielle
Situation. Möglingen hat 19000 Mark zu übernehmen
(401 ff)
28.12.1912: in den Bürgerausschuss neu gewählt wurden:
Christian Pflugfelder B.E., Friedrich Ditting, Friedrich Motz, Christof Koch,
August Ziegler.
10.03.1913: Die Kleinkinderlehrerin ist seit 1913
versicherungspflichtig, die Versicherung von 38 Mark/Jahr wird von der Gemeinde
übernommen. (414)
Die Bahnlinie
LB-Markgröningen soll Ende 1914, spätestens aber im Frühjahr 1915 fertig sein.
(416)
14.04.1913:
die Vergütung für Frohnarbeiter der Gemeinde
wird der Stundenlohn in Pfennig festgelegt: Mann: 30, älter Mann oder Bursche
unter 16 J: 25, Einspänner Pferd u. Wagen: 40, Zweispänner: 70, dem Fuhrmann 30.
(418)
04.06.1913: Feuerschauer Jakob Forstner ist gestorben,
Nachfolger ist Maurer Jakob Glazle (422)
27.06.1913: Die Linienführung der Bahnstecke wird
vorgestellt. Der Bahnhof soll an die Asperger Str. kommen. Die Flurbereinigung
in diesem Gebiet soll im Zuge des Bahnbaus erfolgen. (426)
28.07.1913: Es soll eine neue Leiter für die Feuerwehr beschafft werden:
Steighöhe 12 m, Hersteller: Magirus, Ewald&Lieb
in Ulm, Kosten: 1050 Mark. Solche Leitern haben sich in anderen Gemeinden
bewährt, es gibt einen Zuschuss von 50 %. (430)
20.09.1913: die Arbeitslehrerin Friederike Morlock zieht
nach Zuffenhausen, Nachfolgerin wird Karoline Alber, g. Bäßler. Sie muss aber
noch einen Lehr-Kurs in Ludwigsburg machen. (435)
07.11.1913: Beim letzten Brand hat sich gezeigt, dass die
Feuerwehr mehr Schläuche braucht. Es werden 130 m Schlauch und bessere
Kupplungen gekauft. (438)
05.12.1913: Neuer Farrenhalter ist für 6 Jahre der
Gutsbesitzer Friedrich Pfuderer, der bis 1908 Farrenhalter war. Er hält 5
Stiere. Es gibt 447 sprungfähige Kühe im Ort. (444)
Das Schafhaus Geb.
Nr. 126 an der Stammheimer Straße gehört der Gemeinde und war mit 2 Schafställen
in Scheuer 126a und dem dazugehörigen Garten an den früheren Schäfer Wilhelm
Öttinger um 200 Mark/Jahr vermietet. Das Wohnhaus ist derart baufällig, dass
eine Weitervermietung vor durchgreifender Reparatur nicht in Frage kommen kann.
Im Angebot eines Werkmeisters aus Ludwigsburg ist die vollständige Entfernung
des Gebälks über dem 1. Stocks, der Umbau der Räume im Erdgeschoss und 1. Stocks
und die Erstellung einer Veranda auf der Rückseite vorgesehen. Kosten 5000 Mark.
Der Gemeinderat beschließt deshalb, das Gebäude ohne die Schafställe zum Verkauf
anzubieten (446)
29.12.1913: in den Gemeinderat wurden wieder gewählt:
Georg Munz, Gottfried Pflugfelder, Gottlob Kienzle (452)
30.01.1914: in der Mittelklasse der Schule werden ab
1.4.1914 69 Schüler sein, deshalb wird abteilungsweise unterrichtet und dem
Lehrer die Überstunden bezahlt. (455)
11.03.1914: Oberlehrer Kurz war seither Rechner der
Schulkasse und wird für die nächsten 10 Jahre bestätigt. (457)
11.03.1914: die Gemeinde hat die ihr gehörenden Flächen,
die zum Bahnbau benötigt werden, unentgeltlich an die Bahngesellschaft
abzugeben. (461) Die Bahnstrecke ist auf Möglinger Markung 2803 m lang, die
Gemeinde muss 19030 Mark aufbringen (28030 Mark minus 9000, die von Ludwigsburg
übernommen werden) (464)
11.05.1914: der Schmied Christian Raiser war bisher
Spritzenmeister und Geräteverwalter der Feuerwehr. Er tritt aus Altersgründen
zurück, Nachfolger ist der Schmied Immanuel Oberacker. (468)
30.06.1914: Das Abtritt-Gebäude (Toilette) der Schule ist
baufällig und nicht mehr zu reparieren. Das alte Gebäude soll in der
Herbstvakanz im Oktober abgerissen und für 1950 Mark ein neues gebaut werden.
(472)
Die Vicinalstraße
Nr. 7 nach Asperg wird jetzt Zugangsstraße zum Bahnhof. Sie weist von der
Einmündung in die Hauptstraße eine starke Steigung auf und hat beim Gewann
Mühlberg eine Steigung von 14 %. Sie soll ausgebaut und innerorts ein 2.30 m
breiter Gehweg mit Randsteinen angelegt werden. Die Strecke beim Mühlberg soll
auf 11,7 % reduziert werden (476) – Das Ministerium
lehnt 1915 eine Kostenbeteiligung ab (524)
Am 1. August Kriegserklärung
an Russland und am 3. August an Frankreich. In den Gemeinderatsprotokollen ist
nichts über Mobilmachung o. ä. erwähnt.
01.08.1914: Der Bauer Wilhelm Reichert hat am 1.7.1914 die erste Möglinger
Waschmaschine mit Wassermotor aufgestellt. In Markgröningen und Stammheim sind
solche Maschinen schon in Betrieb. Dort werden 2 Mark Wasserzins/Jahr verlangt.
Gleichlautender Beschluss auch hier.(487) –
solche Maschinen werden die folgenden 10 –
15 Jahre viele installiert.
Gottlieb Velm gibt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt
als Feldschütz Ende Oktober auf. August Bertz wird sein Nachfolger. (482)
25.08.1914: der Straßenwärter Fritz Eisele und der
Polizeidiener u. Amtsdiener Christian Hammer müssen zur Invalidenversicherung
angemeldet werden. Die Beiträge zahlt die Gemeinde.
13.10.1914: vom Oberamt wird vorgeschlagen, Höchstpreise je kg für Fleisch
festzulegen:
Rindfleisch und Kalbfleisch 85 Pfennig, Schweinefleisch: 75 Pfennig. (491)
30.10.1915: Gemeindebedienstete und Lehrer, die zum
Militärdienst eingezogen werden, soll das bisherige Gehalt weitergezahlt werden.
(500)
18.11.1914: Der Stellvertreter des Schultheißen, Friedrich Hirsch, ist im Feld,
G. Pflugfelder, wird neuer Stellvertreter
(506)
28.12.1914: Für die Bauarbeiten an der Straße nach Asperg werden französische
Gefangene vom Hohenasperg
zum Stundenlohn von 20 Pfennig eingesetzt (569)
Für
Truppeneinquartierungen in den Monaten August bis Oktober 1914 fordert die
Gemeinde 23314 Mark von der Militärverwaltung. Diese zahlt nicht und die
Gemeinde nimmt einen Kredit mit 4 % Zins von 23000 Mark auf. (575)
06.03.1915: Auflistung der einquartierten Einheiten (579)
06.03.1915: Schultheiß Pflugfelder hat beim Ausbau der
Straße nach Asperg die Bauaufsicht geführt, er erhält dafür 100 Mark Belohnung
(522)
19.8.1915: Hebamme Steiner beendigt ihren Dienst zum
1.10. infolge Wegzugs nach Markgröningen (534)
23.08.1915:
Jakob Schober wird Obstschütz (535)
28.12.1915: vom Oberamt werden die Kredite der Gemeinde
für den Bahnbau genehmigt.
Für die
Kriegskrankenfürsorge für die Angehörigen bedürftiger Kriegsteilnehmer wurde
eine Versicherung eingeführt. (542)
Keine Gemeinderatsprotokolle
bis 7.6.1916
12.07.1916: Straßenwart Eisele war bis 30.06.1916 im Feld und hat am 1.7. seinen
Dienst wieder aufgenommen. Er erhält aufgrund seiner großen Familie, seinem
geringen Einkommen eine Teuerungszulage von monatlich 10 Mark
(546)
05.08.1916: Schultheiß Pflugfelder nimmt 10 Tage Urlaub,
weil GemRat Hirsch in dieser Zeit vom Felde da ist und ihn vertreten kann. (547)
25.08.1916: Jakob Schober wird als Obstschütz angestellt,
er erhält 3,50 Mark am Tag. (548)
26.10.1916: Polizei- und Amtsdiener Hammer und Hebamme Müller beantragen
Teuerungszuschlag und erhalten diesen auch.
(552)
24.11.1916: Am 1.12.1916 findet eine Volkszählung statt. Weil sich keine
freiwilligen Zähler gemeldet haben, werden die Gemeinderäte zählen müssen.
(554)
Kein Eintrag in den
Protokollen zur Eröffnung der Bahnlinie.
28.12.1916: am 15.12. wurden in den Bürgerausschuß wieder gewählt: Friedrich
Ditting, Christof Koch, Christian Pflugfelder und
Friedrich Pflugfelder (557)
Möglingen hat an
die Militärverwaltung 140 Zentner Heu zu liefern und weitere 260 bereitzuhalten.
Es wird bezahlt 4,50 Mark/Ztr., der Marktpreis ist aber 1 Mark höher, die
Gemeindekasse ersetzt die Differenz. Es wurde ein allgemeines Heuverkaufs-Verbot
erlassen. (562)
Auf Seite 562ff
sind die Tätigkeiten des Schultheißen aufgeführt, er bittet um Erhöhung seines
Gehalts. Die letzte Erhöhung war 1907. Bisher hat er insgesamt 2518 Mark/Jahr
bezogen. Rückwirkend ab 1.4.1916 erhält er 3600 Mark pauschal. Bisher hat er für
einzelne Ämter separate Vergütungen erhalten.
Am Jahresende sind
etwa 140 Männer zum Militär eingezogen (565)
Das Rathaus
Möglingen ist nun an das Fernsprechnetz angeschlossen, Kosten 96 Mark. Zur
Wohnung des Schultheißen kann der Anschluss umgeschaltet werden. (578)
29.01.1917: die Stundensätze für Frohnarbeiter der
Gemeinde werden angepasst: Mann: 40 Pfennig, Bursche oder älterer Mann: 25
Pfennig, Pferd und Wagen: 50 Pf, Doppelspänner: 80 Pf, der Fuhrmann: 35 Pf,
Ochsenfuhrwerk: 60 Pf. (570)
29.01.1917: Für den Eisenbahnbau nimmt die Gemeinde einen
Kredit bei der Oberamtssparkasse Ludwigsburg von 70.000 Mark zu 4 ¼ % auf.
Laufzeit: 60 Jahre. (572)
Der bisherige Kuhführer Karl Kroll legt sein
Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Nachfolger ist Friedrich Koch. (575)
30.06.1917: Schultheiß Pflugfelder nimmt 14 Tage Urlaub,
weil GemRat Hirsch in dieser Zeit vom Felde da ist und ihn vertreten kann. (582)
12.07.1917: Die Hebamme Friederike Müller erhält anstatt 60 nicht 100 Mark/Jahr,
weil sie auch noch in anderen Gemeinden tätig ist
(568)
01.08.1917: Feldschütz Velm ist gestorben und
Straßenwärter Eisele ist einberufen. Nachtwächter August Bertz hat bisher
vertreten, es ist aber ein besonderer Feldschütz notwendig. Christian Mauch wird
eingesetzt. Er erhält 100 Mark im Jahr und 30 Arbeitstage Urlaub. (592)
13.10.1917: Die Gemeinde besitzt das Schafhaus und den
dahinter liegenden Garten. Das Gebäude steht seit Jahren leer und ist baufällig.
Die Schafweide ist seit 30 Jahren nicht mehr verpachtet. Der Bauer Karl
Reichert, dessen Scheuer abgebrannt ist, möchte das Anwesen kaufen und das Haus
zu einer Scheuer umbauen. Er bietet 4500 Mark. Dem Gemeinderat ist das zu wenig,
nach Verhandlungen einigen sie sich auf 5500 Mark. (599)
23.11.1917: Auf Anforderung des Oberamts stellt der GR
fest, dass es hier keine Lebensmittelnot gibt, weil die Bevölkerung seit jeher
an einfaches Leben gewöhnt ist und Naturalien aller Art leichter zu beschaffen
sind als in den Städten. Verdienstmöglichkeiten sind infolge des Bahnbaus viele
gegeben, es herrscht Personalmangel. Fast alle Angehörigen von einberufenen
haben Grund und Boden. Wo trotzdem Unterstützung nötig ist, ist die örtliche
Hilfskasse da, die durch freiwillige Gaben gespeist wird. Deshalb braucht die
Gemeinde keine Bereitstellung öffentlicher Mittel. (601)
Am 9.12. findet
wieder eine Volkszählung statt. Es werden wieder 4 Zählbezirke gebildet, Zähler
sind wieder Gemeinderäte (603)
27.12.1917: Als GemRat wurden wiedergewählt: Friedrich
Hirsch, Ludwig Ditting und Georg Koch. (609)
Die Gemeindejagd
wird für weitere 6 Jahre an den Wirt und Gemrat Gottlob Kienzle um 2500
Mark/Jahr verpachtet (611)
Am 15.02.1918 ist die Wasserleitung in der
Kirchgartenstr. geplatzt und hat den Keller von Johannes Ziegler überflutet. Die
Feuerspritze ist eingefroren und der Keller musste mit Handpumpe nach einigen
Tagen leergemacht werden. Schaden 655 Mark. Die Haftpflichtversicherung der
Gemeinde zahlt nicht, weil die Gemeinde kein Verschulden trifft. Dagegen klagt
Ziegler. Der Vorsitzende schlägt einen Vergleich vor, den Ziegler nicht
akzeptiert. Weitere Verhandlungen haben das Ergebnis, dass die Versicherung und
die Gemeinde je 200 Mark erstatten. (615)
27.02.1918: Für den Abschuss von „Raubzeug“ sollen
Prämien gezahlt werden: Marder: 6 Mark, Hühnerhabicht: 2 Mark, Sperber: 1 Mark,
Rabenkrähe: 0,20 Mark, Wiesel: 0,40 Mark – der Antrag des Innenministeriums wird
abgelehnt, weil es im Möglingen keinen Wald gibt. (617)
Straßenwärter
Eisele ist vom Militär entlassen worden und hat seinen Dienst wieder angetreten.
(620)
Die Pumpe der
Wasserversorgung ist reparaturanfällig. Deshalb wird bei der Maschinenfabrik
Esslingen eine neue Pumpe um 2844 Mark gekauft. Bei der Lieferung kostete sie
3500 Mark, der Einbau kostete nochmals 1060 Mark (622)
23.03.1918: Kuhführer Koch darf für das Führen eines Mutterschweins 1 Mark
verlangen, anstatt bisher 0,50 Mark
(628)
01.08.1918: Der Farrenhalter beantragt wegen der Teuerung einen Zuschlag zu den
Futterkosten. Er erhält 150 Mark/Jahr.
(634)
Straßenwärter
Eisele erhält wegen der Teuerung und seiner großen Familie einen monatlichen
Zuschlag von 20 Mark (635)
Schultheiß
Pflugfelder erhält bisher 3600 Mark, künftig 4200
(637)
Amts- und
Polizeidiener Hammer erhält bisher eine Zulage von 10 Mark/Monat, diese wird auf
20 Mark erhöht
(638)
Der Milchpreis pro
Liter ab Stall soll auf 40 Pfennig erhöht werden (638)
31.10.1918: Die Schuldienerin Salzer hat ihre Stelle zu,
31.10. gekündigt. Auf Ausschreibung hat sich niemand gemeldet. Amtsdiener Hammer
hat sich bereit erklärt, die Stelle zu übernehmen. Für das Sommerhalbjahr erhält
er 100 Mark, für das Winterhalbjahr 200 Mark, dazu 20/30 Mark für Heiz- und
Putzmaterial (643)
Der Lehrling des
Ortsvorstehers, Max Baumann von Ludwigsburg, ist zu mehr als 50 % mit
Kriegssachen beschäftigt. Er erhält eine monatliche Belohnung von 30 Mark (645)
Keine Einträge
zum Kriegsende und Änderung der Staatsform.
03.12.1918: Das Oberamt hat angeordnet, dass jede Gemeinde eine
Milchsammelstelle einrichten muss. 634 Liter müssen nach Asperg und Zuffenhausen
geliefert werden. Es gibt die Milchhändler Weiß und Wagner. Weiß sammelt in
seiner Scheuer am Hanfbach und Wagner erhält eine Sammelstelle in der
Pumpstation.
Der Milchpreis ist auf 36 Pfennig festgesetzt. (648)
14.12.1918: Maschinenwärter Roßnagel erhält eine Erhöhung seines Gehalts von 350
auf 450 Mark/Jahr. Er muss aber seinen Dienst persönlich und sorgfältig
besorgen (652)
Die Gemeinde hat
die Hälfte an Geb. 133 (Stammheimer Str. 33) um 500 Mark gekauft, nachdem der
andere Besitzer, Schuhmacher Friedrich Sautter, gestorben war. (652). Im Januar
1919 hat Jakob Schöffel das Haus um 3050 Mark gekauft (662)
Nach einem Erlass
des Ministeriums sollen Schafweiden wieder verpachtet werden, weil die
Weideflächen in Elsaß-Lothringen weggefallen sind. Der GemRat und
Bürgerausschuss wollen die Markung aber nicht verpachten. (654)
28.12.1918: am 14.12. wurden in den Bürgerausschuss z. T. wiedergewählt:
Friedrich Häcker, August Ziegler, Christian Raiser, Jakob Schiek (neu) und Karl
Lillich (neu).
(656)
28.01.1919:
Bei der Flurbereinigung I Pflugfelden wurde die
Gemarkung geändert
Jeder Soldat, der
von hier aus eingerückt ist, oder dessen Angehörige hier wohnen, erhält ein
Geschenk von 10 Mark, aber nur wenn er im Feld war. (666)
Von der Feuerwehr
wurden gewählt: Zugführer I: Gotthilf Hahn, Wilhelm Schäfer für Zug II, Paul
Groll für Zug III, Friedrich Forstner für Zug IV, Hugo Wagner für Zug V.
Kommandant ist Adolf Künstner, Adjutant ist Immanuel Oberacker. Der Küfer Karl
Walter wird Spritzenmeister. (667)
Gemeindepfleger
Pflugfelder ist 72 Jahre alt und bittet um Ablösung von diesem Amt
-
Aufgaben sind aufgezählt. Gemeinderat Ludwig Ditting
wird als neuer Rechner gewählt.(671)
29.03.1919:
Die Zahl der Gemeinderäte wird nach einer Wahl
am 25.5.1919
von 8 auf 10 erhöht (676)
30.04.1919. August Bissinger möchte das im letzten Jahr
hergerichtete Armenhaus mieten. Er erhält den Mietvertrag gegen 200
Mark/Vierteljahr (681)
12.07.1919:
bei
der
GemRatswahl
am 17.3.1919 wurden gewählt:
für
Bauernbund
1. Raiser, Christian, Schmied
427 Stimmen
2. Pflugfelder, Friedrich, Sd Johannes, Bauer
417 Stimmen
3. Hirsch, Friedrich, Bauer
406 Stimmen
4. Ditting, Ludwig, Bauer
398
5. Häcker, Friedrich, Bauer
359
6. Koch, Christoph, Bauer
358
7. Schiek, Jakob, Sd G., Bauer
344
8. Kienzle, Gottlob, Wirt
322
9. Koch, Georg, Bauer
255
Für
SPD
10. Röhrich, Karl, Meister
269 Stimmen
Schultheiß ist Gottlieb Pflugfelder
Nr. 1-5 sind bis 31.12.1925 gewählt, Nr. 6-10 bis
31.12.1922.
Die Gewählten Nr. 2, 3, 4,8 und 9 haben seither dem
Gemeinderat angehört, Nr. 1,5, 6 und 7 dem Bürgerausschuss.
Für
die Gemeinde arbeiten (mit Gehalt):
Bertz, Straßenwärter
Eisele, Straßenwärter
Hammer, Polizeidiener
Mauch, Feldhüter
Roßnagel, Maschinenwärter
Stettner, Kinderlehrerin
Eberhalter ist Adolf Seybold
Bockhalter ist August Bertz
Totengräber ist Christian Bertz
Schreibgehilfe auf dem Rathaus ist ... Baumann
09.09.1919:
Am 08.10.1919 wird eine Volkszählung stattfinden.
10.10.1919:
Es wird der Plan besprochen, die Bahnlinie Ludwigsburg-Markgröningen bis
Vaihingen/Enz – Mühlacker auszubauen, Der Gemeinderat bewilligt keine 500 Mark
für die weitere Planung, weil Möglingen eher nach Ludwigsburg orientiert ist,
als nach Vaihingen.
03.11.1919:
Die Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft erhalten je 100 Mark aus der
Gemeindekasse:
Wintterlin,
Friedrich, Bauer
Blank, Friedrich, Sd Jakob, Bauer
Reichert, Eugen, Schlosser
Seybold, Karl, Sd Ludwig, Bauer
Salzer, Karl, Maurer
Öttinger, Gottlieb, Bauer
Friedrich Pfuderer ist Farrenhalter und erhält dafür 2970
Mark/Jahr, zuzüglich das Sprunggeld.
23.12.1919:
Der Turnverein hat 1910 die Turnhalle erbaut. Am 15.11.1919 hat die Gemeinde die
Turnhalle um 3200 Mark abgekauft, Der Turnverein hat ein 50-jähriges
unentgeltliches Mitbenutzungsrecht erhalten. Während des Krieges waren in der
Turnhalle französische Kriegsgefangene untergebracht, die bei hiesigen Bauern in
Arbeit standen. Die 3200 Mark wurden von den gezahlten Entschädigungen für die
Unterbringung und Verpflegung der Kriegsgefangenen aufgebracht.
12.02.1920:
aufgrund der Teuerung werden an die Gemeindebediensteten Zulagen gezahlt (Liste)
24.02.1920:
Adolf Künstner war Kommandant der Feuerwehr. Neuer Kommandant ist Paul Strohm,
Wagner, die Bauern Paul Blank und Friedrich Wintterlin sind jeweils Zugführer.
Viele Gebühren und
Entlohnungen werden z. T. um 100 % erhöht
30.04.2020:
die Gemeinde erhielt von den 1917 verstorbenen Friedrich Pflugfelder und Jakob
Pflugfelder insgesamt 700 Mark für Kriegsinvaliden und Bedürftige. Verteilung an
14 Personen (Liste)
Der Preis für 1 Liter Mich wird auf 85 Pfennig
festgelegt.
25.06.1920:
Schultheiß Pflugfelder wurde
am 24.6.1920 zum Oberamtssparkassier gewählt. Die Wahl einen neuen Schultheißen
soll am 25.7.1920 stattfinden. Sein Gehalt soll 6200 Mark betragen, dazu die
Teuerungszulage von 5200 Mark.
15.09.1920:
erste GemRatSitzung mit neuem Schultheiß Haspel. Der Vorgänger Gottlieb
Pflugfelder war vom 16.2.1894 bis 11.9.1920 im Amt. Er wird Ehrenbürger von
Möglingen und bekommt einen Spazierstock mit silbernem Griff.
13.10.1920:
Bisher sind der Gemeinde gehörende Straßen und Wege nicht im Grundbuch
eingetragen, das soll geändert werden.
19.11.1920:
Christian Bertz ist 23.04.1875 Totengräber und will altershalber (78J) sein Amt
niederlegen. Nachfolger wird der Straßenwart und Schreiner August Bertz. (S.
118)
19.01.1921:
seit 1914 ist das
Gemeindegut auf Markung Münchingen, Parzelle Nr. 8100, 19 ha 19ar 15 qm an den
Münchinger Wirt Gottlieb Müller (=Müllerheim) verpachtet. Die Gemeinde will 3756
Mark Pacht, der Pächter will nicht so viel zahlen – der Pachtvertrag wird nicht
verlängert. (131)
Der Turnverein hat eine Fußballabteilung gegründet und
bittet um ein geeignetes Gemeindegrundstück als Turn- und Spielplatz, weil der
bei der Turnhalle befindliche Platz zu klein ist. Es werden 2 Grundstücke beim
Steinbruch Nr. 5333 und in der Flohhalde, Nr. 5156 (Bornrain/Schützenplatz)
anzubieten. Die alten Obstbäume sollen aber geschont werden und weitere
Auflagen. (Notiz von BM Haspel am
21.2.1921: Die Fußballabteilung des Turnvereins hat sich aufgelöst )
(134)
15.02.1921:
Der Asperger Stadtarzt Dr. med. Reimold wird als Möglinger Orts- und Armenarzt
bestellt. Er ist dienstags, donnerstags und samstags in Möglingen. Er erhält von
der Gemeinde 500 Mark/Jahr und 300 Mark Teuerungszuschlag(140)
Bei der Oberamtssparkasse Ludwigsburg wird für den
bargeldlosen Geldverkehr erstmals ein Konto eingerichtet (143)
Im Gemeindehaus Nr. 83 (Kinderschule, Hindenburgstr. soll
eine Wohnung für die Kleinkinderschwester eingebaut werden. (152)
23.03.1921:
der Ammertalweg (Verlängerung Münchingen Straße) ist nach der erfolgten
Felderbereinigung sehr stark befahren und wird deshalb ab Ortsausgang auf 500 m
verbreitert und befestigt. Entlang des Weges wird ein neuer Wassergraben
ausgehoben. (156)
07.04.1921:
die Ausschellgebühren für Amtsdiener Hammer werden auf 2,50
Mark für hiesige und 5 Mark für auswärtige erhöht. (bisher 1,50 bzw. 2
Mark) (160)
Die Gemeinde zahlt für jeden Schüler 3 Mark in die
Schulkasse (163)
16.04.1921:
Milchpreise/Liter: Erzeuger
erhalten 1,35 Mark, Verbrauchen zahlen 1,43 Mark, Milchhändler zahlen 1,40 Mark
für Lieferungen nach Stammheim. (170)
Die Gebühr für Ausnahmen von Gräberbelegungen wird von 50
auf 100 Mark erhöht. = 100 %
24.06.1921:
durch die Felderbereinigungen sind die Markungsgrenzen mit allen Nachbarorten
verändert worden. (176)
Die Scheuer 126a an der Stammheimer Straße (hinter dem
Schafhaus) ist der alte Schafstall und gehört noch der Gemeinde. Er wird neu
verpachtet. (179)
29.06.1921:
Das Gemeindegut Kallenberg wird für 5500 Mark/Jahr wieder an Gottlieb Müller von
Münchingen verpachtet. (182)
30.06.1921:
Der GMRat beschließt, an der Mauer der Kirche ein Kriegerdenkmal für die Opfer
des Weltkrieges anbringen zu lassen. -
15000 Mark (184)
25.07.1921:
Die Stadt Ludwigsburg will von Möglingen 1000 Mark für Möglinger Schüler, die
die höheren Schulen in Ludwigsburg besuchen. Da auswärtige Schüler ein
wesentlich höheres Schulgeld als einheimische zahlen müssen, wird das Ersuchen
abgelehnt (194)
Erhöhung der Beträge für Farrenhaltung, Eberhaltung und
Ziegenbockhaltung.
Die Hebamme Friederike Müller erhält bisher
80 Mark /Jahr und 60 Mark Teuerungszuschlag. Der Zuschlag wird auf 220
Mark erhöht. (203)
25.08.1921:
Für jede erlegte Feldmaus zahlt die Gemeinde 10 Pfennig. (204). Mit Beschluss
vom 28.9.1921 wird zusätzlich Mausgift in der Apotheke Markgröningen gekauft.
(218)
Neue Besoldungsordnung für Gemeindebedienstete (ab
205-214)
28.09.1921:
ein Ortsbauplan für die Gemeindeerweiterung und Schaffung von weiteren
Bauplätzen soll von Katastergeometer Baitinger erstellt werden. Raithe, Mühlweg
und Brühl (219)
Der Zuckerfabrik Stuttgart darf auch dieses Jahr die
Bodenwaage der Gemeinde für das Wiegen der Zuckerrüben benutzen und muss 300
Mark zahlen. Hermann Oberacker ist Waagmeister. (221)
Die Kinderschwester Barbara Stettner ist im Ruhestand,
zum 1.10.1921 ist Schwester Marie Haller die Nachfolgerin. Sie bekommt 1800
Mark/Jahr zusätzlich 1200 Mark Teuerungszuschlag. Die Gemeinde beteiligt sich
auch den Umzugskosten von Wiernsheim nach hier. (223)
08.10.1921:
Fabrikant Albert Kleinheinz will von der Gemeinde das Grundstück Nr. 4408, 9ar
54 qm in Mühläcker kaufen und seine Schuhfabrik erweitern. Die Gemeinde verlangt
6 Mark/qm. Innerhalb von 3 Jahren soll die Schuhfabrik erstellt werden. (232)
08.11.1921:
Der Arbeiter Wilhelm Florus will ein neues Wohnhaus [Rosenstr. 34] im Wert von
ca. 65000 Mark erstellen und bittet um einen Kredit von 4400 Mark von der
Gemeinde. Der Mietwert wird mit 600 Mark/Jahr angenommen. Er erhält 2200 Mark.
(242)
30.11.1921:
Kuhführer Friedrich Koch erhält für das Führen einer Kuh zum Farren bisher 2
Mark. Er erhält künftig 4 Mark (246) Im März 1922 wird die Gebühr auf 10 Mark
erhöht (318)
Schuldiener Hammer hat seinen Dienst gekündigt, es wurde
kein Nachfolger gefunden, seine Frau Friederike, geb. Kienzle übernimmt das Amt
und erhält 2500 Mark/Jahr. (249)
09.12.1921:
Die Kinderschwester Marie Haller bittet um eine Hilfskraft zur Reinigung der
Kleinkinderschule. Die Schneiderwitwe Wilhelmine Salzer wird beauftragt. (262)
04.01.1922:
die Kinderschwester Marie Haller erhält wegen der Teuerung anstatt 3000 Mark
(1800+1200 Teuerung) 4800 Mark (3600+1200). (264)
27.01.1922:
Der Wasserzins wird um 100 % erhöht (270)
Neue Besoldungsordnung (271)
24.02.1922:
Die Hundesteuer wird für 1 Hund von 40 auf 100 Mark erhöht (289)
Die Miete für die Wohnung des Schneiders Paul Zieglers im
Haus Nr. 83 (Kindergarten) beträgt
500 Mark/Jahr (291)
15.03.1922:
Adolf Pflugfelder [23.3.1898-5.1.1945] ist im 3. Lehrjahr Lehrling auf dem
Rathaus. Er erhält 150 Mark Belohnung (Teuerungszuschlag), die monatlichen
Bezüge werden auf 300 Mark/Monat erhöht. (298)
Die Gemeinde lässt ein Postscheckkonto einrichten (300)
Die Farrenhalter, Eberhalter und Bockhalter erhalten
höhere Zuschüsse der Gemeinde (302) – auch andere Gebühren werden erhöht
26.04.1922:
Die Gebühren für die
Benutzung der Gemeindewaage werden um 300 % der Sätze
vom April 1921 erhöht (326)
11.05.1922:
Oberlehrer Streich ist kränklich und kann die Unterklasse nicht voll
unterrichten, Unterlehrer Berner übernimmt den Unterricht gegen zusätzliche
Bezahlung (332)
Die Teuerungszulage für die Kinderschwester Haller wird
von 1200 auf 3600 Mark erhöht (334)
30.05.1922:
Die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitslehrerin Karoline Alber und des
Maschinenwärters Hermann Roßnagel werden von der Gemeinde übernommen (348) (349)
22.06.1922:
Neue Gehaltstabellen (351)
27.07.1922:
Die Gemeinde hat kein Geld mehr, der Rechner will einen Kredit von 100.000 Mark
aufnehmen – Zustimmung (375)
Für die Markgröninger Str. wird eine Baulinie festgelegt
(376)
-
immer wieder Erhöhungen von Gebühren, Besoldungen ....
30.08.1922:
Wohnung für die Krankenschwester. In letzter Zeit wurde hier ein
Krankenpflegeverein gegründet. Es wurde beantragt, die Miete für die Wohnung der
Krankenschwester zu übernehmen. Die Miete , die Beleuchtung und Heizung der noch
zu benennenden Krankenschwester übernimmt bis auf weiteres die Gemeinde. (393)
Das Betriebskapital der Gemeindepflege wird aufgrund der
immer stärken einsetzenden Geldentwertung auf 500.000 Mark erhöht (395) – am
30.04.1923: 2 Millionen Mark (518)
02.11.1922:
Die Neuwahl von 5 Gemeinderäten soll am Samstag, 9.12.1922, 14-20 Uhr
stattfinden. (413)
16.11.1922:
Der Eberhalter Seybold darf auch anstatt eines Sprunggelds 10 Pfund Gerste
verlangen (426)
Vorschriften über die Benützung und Unterhaltung der
Lehrerdienstwohnungen (439)
Die Krankenschwester Anna Pflugfelder
kann zusammen mit ihrer Schwester Martha im Geb. 84 von Rosine Reichle
wohnen. Dort ist aber kein Stromanschluss. Die Gemeinde zahlt den Stromanschluss
nicht, aber Miete, Heizung und Beleuchtung (Kerzen, Petroleum?). Martha
Pflugfelder muss 1/3 der Heizung und Beleuchtung tragen. (440)
20.12.1922:
1922 wurden ca. 15.000 Zentner Zuckerrüben auf der Gemeindewaage gewogen. Die
Gemeinde verlangt dafür 8000 Mark (443)
Schulgeld für Kindergarten: Seit 1889 kostet der Besuch
des Kindergartens 1 Mark/Jahr. Erhöhung auf 10 Mark/Jahr (444)
28.12.1922:
Schultheiß Haspel hat bisher seine private Schreibmaschine auf dem Rathaus
dienstlich benutzt . Haspel erhält rückwirkend ab April 1922 eine jährliche
Nutzungsentschädigung von 1000 Mark. (455)
Die Lehrzeit von Adolf Pflugfelder ist zum 15.12.1922 auf
dem Rathaus zu Ende gegangen. Gustav Siegler aus Esslingen geb. 17.06.1906 in
Köngen, ist ab 1.5.1922 neu als Verwaltungskandidat eingestellt (456)
10.01.1923:
am 9.12.1922 in den Gemeinderat gewählt wurden vom Bund der Landwirte: Karl
Lillich, Bauer, Jakob Schiek, Bauer, Christoph Koch, Bauer und Gottlob Kienzle,
Wirt. Für die SPD wurde der Former Ernst Bareither gewählt. (460)
Beispiel für Teuerung:
Das Wartgeld der Hebamme Friederike Müller wird von 500 Mark (30.8.1922) auf
4000 Mark erhöht. (463)
Der Gemeinderat gefasst sich fast ausschließlich mit
Gebühren- und Gehaltserhöhungen in allen Bereichen
Der Postagent Karl Birkicht erhält die Erlaubnis westlich
seines Gebäudes Nr. 149 [in der Rosenstr.] auf Gemeindeplatz einen Schuppen zur
Unterstellung des Postkarrens zu erstellen (466)
16.02.1923:
Für Frohnarbeiter (Taglöhner) zahlt die Gemeinde 200 Mark/Stunde (485), am
30.4.1923: 400 Mark (510), am 4.7.1923: 1800 Mark (539), am 20.11.1923: 30
Goldpfennig (584)
Es gibt im Ort einen Wohnungsbeirat, der aus Eigentümern
und Mietern besteht. Wilhelm Benkiser war bisher als Mieter vertreten, hat jetzt
ein Haus gebaut und wird durch Paul Wagner, Kraftwagenführer, ersetzt. (486)
Es wird eine „allgemeine Fortbildungsschule für Mädchen“
im neuen Schuljahr eingerichtet (487)
Die Hundesteuer wird von 100 Mark auf 2000 Mark erhöht
(489)
09.04.1913:
Georg Munz war seit 1914 Wegmeister und ist nun im April gestorben. GemRat Jakob
Schiek ist zu seinem Nachfolger gewählt. Er hat die Aufsicht über die
Gemeindestraßenwärter und ist für die Straßen, Wege und Brücken auf der Markung
zuständig. (507)
30.04.1923:
die Gemeindekasse ist fast leer, es wird ein Kredit über 5 Millionen Mark
aufgenommen.
07.06.1923:
der stellvertretende
Waagmeister Schuhmacher Christian Kienzle ist schwer zu erreichen, deshalb wird
der Nachbar zur Waage, Wagnermeister Karl Strohm als Stellvertreter des Gottlob
Kienzle gewählt (528).
Weitere Vergütungen 1.4
- 1.7.1923 auf Seite 540 (100-fache)
05.09.1923:
Ausschellgebühr: 200 T Mark (550)
Bei der Entlohnung des Farrenhalters Friedrich Pfuderer
wird davon ausgegangen, dass ein Farren (Stier) im Jahr 75 Zentner und 10
Zentner Hafer frißt (558) – für einen Ziegenbock werden 22 Zentner Heu und 2
Zentner Hafer berechnet (560)
18.10.1923:
Die Gebühren für die Waage liegen das 500 Milionen-fache über dem Satz von 1901
(569)
Seit 01.04.1901 wird der Mesnerdienst vom Schulamt
getrennt, deshalb zahlte die Gemeinde der Kirche bisher 350 Mark/Jahr. Der
Betrag wird entsprechend der Teuerung erhöht. (570)
Ab
Sitzungsprotokoll 20.11.1923 lauten die Geldbeträge Goldmark und Goldpfennig. Am
15.11.1923 wurde die Rentenmark eingeführt. Alles wird um- und neu gerechnet.
20.11.1923:
Ausschellgebühr ab sofort 60 Goldpfennig (578) – Die Gebühren, Leistungen usw.,
alle Zahlungen werden ab sofort in Goldpfennig angegeben (578 ff.)
20.12.1923:
Für die Benutzung der Gemeindewaage durch die Zuckerfabrik Stuttgart werden 200
Goldmark verlangt. (593)
16.01.1924:
Die Gemeinde hat sich bereiterklärt, die Reichssteuern Einkommensteuer und
Umsatzsteuer einzuziehen. Der Kriegsbeschädigte Paul Pflugfelder übernimmt das
Amt und erhält dafür in vollem Umfang die der Gemeinde zustehende Entschädigung.
(597)
Die Hundesteuer beträgt wieder 12 Goldmark / Jahr (599)
Oberlehrer und Schulvorstehen Karl Kurz wird zum
31.01.1924 im Alter von über 70 Jahren in den Ruhestand gehen. Er ist seit
17.07.1877 an der Möglinger Schule. Er war Mitbegründer des
Darlehnskassenvereins und 1893-1912 auch dessen Rechner. Er war jahrelang
Organist und Dirigent des Singvereins. Er wird
Ehrenbürger der Gemeinde Möglingen
(602-604)
Neue Gebühren und Entlohnungen auf der Basis von Goldmark
(601)
07.02.1924:
Oberlehrer Streich erhält Möglinger Bürgerrecht (606)
21.02.1924:
Umrechnung Mark:Goldmark = 5 Billionen:5 (611)
Schultheiß Haspel wohnt bisher zur Miete in der
Wagnerstr. bei Bäcker Groll. Dieser will die Wohnung selber nutzen, deshalb wird
die Gemeinde beim Bahnhof [Friedrichstr. 2] ein Wohnhaus bauen in dem er und
Oberlehrer i. R. Kurz wohnen können. (612), (615)
Die Gemeinde verkauft eigene Grundstücke beim Bauhof an
Baulustige (613)
26.03.1924:
Im Bereich sogenannten „Müllerweg“ (Stammheim, Kleines Feldle) wurden eine
Flurbereinigung und ein Markungsausgleich durchgeführt. Vermutlich wurde 1924
der Weg von Stammheim quer über die Markung nach Markgröningen beseitigt. 3
große Wegsteine (Schwieberdinger Str./ Stöcklesstein /beim Hof Brosi) sind noch
erhalten. (622)
Am 04.05.1924 sollen Reichs- und Landtagswahlen
stattfinden (627)
10.04.1924:
die Hundesteuer wird auf 20 Goldmark festgesetzt (628) – und Festlegung anderer
Gemeindesteuern
Die Gemeinde verkauft 4 Baugrundstücke an der
Schwieberdinger Str. zum Preis von 2 Goldmark/qm „bei der alten Lehmgrube“ (dies
müsste im Bereich zwischen heutiger Bachstr. und Bramsweg gewesen sein)
(634)
25.04.1924:
die Pflichtfeuerwehr soll in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt werden, die
Feuerwehrmitglieder haben sich dafür ausgesprochen (637)
Wilhelm Kienzle *05.09.1897 wird als Schuldiener gewählt,
Jahresgehalt: 400 GM (640)
Frl. Emma Raiser soll weiterhin Handarbeitslehrerin sein
(641)
20.05.1912:
von den Mitgliedern der Feuerwehr wurden als die 5 Zugführer gewählt: Gotthilf
Hahn, Karl Bareither, Karl Benkiser und Christian Ladner und Karl Knoß. Karl
Strohm ist weiterhin Kommandant, sein Adjutant und Stellvertreter bleibt
Immanuel Oberacker. (644)
Bisher war der Küfer Karl Walter Spritzenmeister und
Geräteverwalter, er verzichtet, für ihn wird der Bauer Karl Knoll gewählt.
Stellvertreter ist der Schmied Gustav Raiser. (646)
26.06.1924:
der Schuhmacher Wilhelm Schneider musste sein Haus wegen Baufälligkeit abreißen
und will ein neues erstellen (Stammheimer Str./Kirchgartenstr. ). Er erhält eine
Bürgschaft (650)
28.08.1924:
der Jagdpächter Eberhard Vischer, Fabrikant in Ludwigsburg, will für die
Jagdpacht keine 5150 GM zahlen, sondern nur 2000 GM. Der Gemeinderat lehnt mit
ausführlicher Begründung ab. (665
ff)
23.09.1924:
die Bodenwaage wird der Zuckerfabrik für 100 GM zum Wiegen der ca. 800 Zentner
Zuckerrüben überlassen, Wagmeister ist wieder Hermann Oberacker. (672)
Für Frohnarbeiten zahlt die Gemeinde 40
Goldpfennig/Stunde (673)
19.11.1924:
Der Pachtvertrag mit dem Gärtner Christian Schober für Grundstücke beim Bahnhof
wird um 3 Jahre verlängert (681)
29.12.1924:
der Dreschmaschinenbesitzer Franz Burkhardt von hier bittet um einen Platz, wo
er einen Dreschschuppen bauen kann. Ihm wird ein Platz Parz. 6166 im Gewann
Brühl, östlich des Bahndurchlasses, angeboten (691)
Durch einen Erlass des Innenministeriums wird angeordnet,
dass die Markungsgrenzen alle 6 Jahre mit einem Geometer abgegangen werden
müssen - Markungsumgang. (694)
Es
werden immer wieder Gräberübergehungen
bewilligt
à
Gräber hatten eine Liegezeit von 20 Jahren, diese Frist wurde gegen eine Gebühr
von 20 Reichsmark verlängert und z.B. für Ehegatten oder andere
Familienangehörige reserviert. Ab Juli 1931 musste darüber nicht mehr der ges.
GR zustimmen, der Bürgermeister konnte dies genehmigen.
Es werden immer wieder für Bauvorhaben
Sicherungshypotheken auf Grundstücke mit der Bürgschaft (?) der Gemeinde
eingetragen. Der GM stimmt jeweils zu. Damit sind Bauvorhaben mit Nennung des
Orts und des Bauherrn nachvollziehbar.
Einzelne Bauern erhalten die Erlaubnis an den außerorts
gelegenen Straßen Zufahrten zu ihren Äckern zu errichten, sie müssen i.d.R.
Dohlen von min. 20 cm Durchmesser in den Straßengraben legen.
26.01.1925:
Der frühere Ortssteuerbeamte Paul Pflugfelder erhält für den Einzug und die
Ablieferung der Reichssteuern (Einkommenssteuer,
Umsatzsteuer, usw.) 0,75 % der der Gemeinde zustehenden Entschädigung – wird
erhöht.
à
alle Steuern wurden im Ort bar bezahlt!
26.02.1925:
Einnahmen aus Verpachtung der Jagd: ca. 1730 Mark. Jagdstrecke 1924 auf der
Markung: 110 Hasen und 18 Feldhühner
09.02.1925:
Schulgeld für Kinderschule (Kindergarten): 1 RM / Jahr – vermögende Eltern
sollen aber freiwillig mehr bezahlen
08.04.1925:
Die Kinderschwester Marie Haller erhält ab sofort 65 Goldmark monatlich Gehalt,
zuzüglich freie Wohnung und Heizung und die ganzen Beiträge zur Kranken- u.
Rentenversicherung.
22.04.1925:
Auf der Bahnlinie Markgröningen-Ludwigsburg fahren täglich 4 Zugpaare. Es soll
ein Frühzugpaar hinzukommen, dies kostet aber 15 RM täglich. Die Fahrgäste
zahlen für diesen Zug 20 Pfennig Aufschlag, den verbleibenden Abmangel teilen
sich Markgr (2/3 und Mögl (1/3).
Der CVJM will auch in der Gemeindeturnhalle turnen, der
TV hat aber einen Vertrag mit der Gemeinde und stimmt nicht zu.
18.05.1925:
Oberlehrer Streich darf in seiner Dienstwohnung im Schulhaus eine Rundfunkanlage
einrichten.
1925 und später werden Wassermotoren für Waschmaschinen
verkauft und müssen von der Gemeinde genehmigt werden. Die Anträge werden
genehmigt, offenbar geht es um den Wasserverbrauch.
Miete im Gemeindewohnhaus Friedrichstr. 2: BM Haspel 600
RM/Jahr, Oberlehrer Kurz 500 RM /Jahr (mit Beschreibung der Räumlichkeiten)
10.06.1925:
Wasserpumpenwärter Roßnagel erhält jährlich 600 GM.
01.07.1925:
50 J Feuerwehr Möglingen am 26.07.1925
Vergütung eines voll arbeitsfähigen Frohnarbeiters: 50
Pfennig
31.08.1925:
Das Wartgeld für die Hebamme Friederike Müller wird von 80 Goldmark auf 120
Goldmark erhöht.
Die Gemeindebodenwaage darf zum Wiegen der
Zuckerübenfahrzeuge benutzt werden. Waagmeister ist Hermann Oberacker. Es wurden
ca. 8000 Zentner Zuckerrüben gewogen und die Gemeinde verlangt von der
Zuckerfabrik 100 RM.
09.12.1925:
Die Gemeindekrankenschwester Anna Pflugfelder wohnt in der Hindenburgstr. 26 zur
Miete und hätte gerne elektrisches Licht – abgelehnt, die Besitzerin Reichle
soll dies einrichten.
19.01.1926:
Neu im Gemeinderat: Wilhelm Benkiser (261 Stimmen, Arbeiterschaft Möglingen).
Friedrich Hirsch, Gutsbesitzer, 376 Stimmen,
Christian Raiser, Schmied, 337 St, Ludwig Ditting, Bäcker 300 St und
Friedrich Pflugfelder, Sd. Johs, 282 St vom Bund der Landwirte und landw.
Ortsverein wurden wiedergewählt.
August Bertz ist Gemeindebockhalter und
Gemeindestraßenwärter, er hat 2 Ziegenböcke
Friedrich Pfuderer ist Farrenhalter, der Vertrag wird um
6 Jahre verlängert, er hält 4 Farren (für 347 Kühe in Möglingen)
1 Zentner Weizen kostet zwischen 10-14 RM
Die Kallenbergwiesen der Gemeinde sind an Gottlieb Müller
von Münchingen-Müllerheim um 1252 RM/Jahr verpachtet.
10.02.1926:
Die Gemeinde hat die Lehrer zu besolden, sie erhält im Jahr 1926 dafür einen
Zuschuss von 800 RM (der Gesamtbetrag der Ausgaben ist nicht vermerkt)
Der Besuch der Kleinkinderschule kostet ab April 1925 2
RM/Jahr.
25.03.1926:
die bisherige Pflichtfeuerwehr wird in eine freiwillige Feuerwehr umgewandelt.
à
am 28.06.1926 endgültiger Beschluss (obwohl 59 Feuerwehrleute dafür und 67
dagegen waren – aber Anordnung des Oberamts !!)
06.05.1926:
Die Gemeindekrankenschwester Anna
Pflugfelder wohnt in der Hindenburgstr. 26, sie will in Nr. 28 umziehen, dort
wohnt aber der Schneider Paul Ziegler. Diesem wird gekündigt. Die andere Wohnung
in Nr. 28 wird von der Kinderschwester Marie Haller bewohnt.
09.06.1926:
am 04.07.1926 findet in Möglingen das GauTurnFest statt, am 05.07.1926 ein
Kinderfest. Der TV Möglingen erhält dazu 30, bzw. 100 RM.
Neue Polizeiverordnung: u.a. ist verboten:
„das zwecklose Herumstehen und Herumlaufen
von Personen auf Ortsstraßen, Gehwegen und öffentlichen Plätzen zur Nachtzeit“,
„das Radfahren auf öffentlichen Straßen zum Erlernen des Radfahrens, das gilt
auch für Krafträder“, das Lagern von Zigeunern und ähnlichen Leuten auf der
Markung und im Ort“.
23.09.1926:
An der Schule wird das alte Abortgebäude abgerissen und ein neues gebaut (118)
13.10.1926:
Der Kriegerverein hat „in diesem Jahr“ eine Schützenabteilung gegründet, die
Gemeinde überlässt im Gewann Flohhalde 2 Grundstücke für eine Schießbahn (123) –
Die Pacht beträgt 25 RM/Jahr, mit Auflagen (192). Vorstand des Vereins ist
GemRat Hirsch, Schützenmeister ist Strohm.
23.11.1926:
Die Gemeinde will am Steinbruch wieder Steine gewinnen, um zur
Straßenausbesserung keine kaufen zu müssen (129)
Die Kinderschwester Marie Haller erhält 75 RM monatliche
Bezüge, zusätzlich sind 5 RM an das „Mutterhaus“ Großheppach abzuführen (131)
22.12.1926:
Hermann Oberacker möchte sein Haus aus 1912 an der Ludwigsburger Str. an die
Wasserleitung anschließen und Badekabinen einbauen – die Gemeinde zahlt 1/3 der
500 RM, wenn die Badekabinen auch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt
werden. (136)
07.02.1927:
Einrichtung einer Buslinie Schwieberdingen-Möglingen-Pflugfelden-Ludwigsburg
durch die „Ludwigsburger-Kraftverkehrslinien“. Zustimmung nur, wenn der Betrieb
der Bahnverbindung nicht beeinträchtigt wird. (127)
07.03.1927:
Gotthilf Hahn und Hermann Seybold sind weitere 3 Jahre Eberhalter, es gibt 42
Zuchtschweine (152) – Verlängerung bis 1933 (326)
31.03.1927:
Die Hundesteuer bleibt wie bisher 20 RM für den ersten Hund, 40 RM für den
zweiten und 60 RM für jeden weiteren. (155)
27.04.1927:
Die Einrichtung einer Benzintankstelle mit 1000l-Tank vor dem Haus
Schwieberdinger Str. 13 des Karl Forstner wird mit Auflagen genehmigt (158)
Die Führer der neu aufgestellten Freiwilligen Feuerwehr
werden gewählt (161)
23.05.1927:
Antrag, dass die Straße nach Stammheim für LKW gesperrt wird, weil sie nur 3,5 –
4,0 m breit ist (165)
22.06.1927:
Ab 1.7.1927 wird eine Biersteuer für die Gemeinde eingeführt. Zahlen muss diese
der Händler für das Verbringen ins Gemeindegebiet. (168) und (172)
07.09.1927:
Hauptlehrer Grobe ist seit April d.J. im Möglingen
Im Frühjahr 1928 soll das 8 Volksschuljahr eingefügt
werden, der Gemeinderat beantragt, dies auf Frühjahr 1933 zu verschieben, weil
die Kinder in der Landwirtschaft helfen müssen. (175)
Pfarrer Benjamin Lechler wird Ehrenbürgerrecht verliehen
(178)
05.10.1927:
es wird ein stellvertretender Nachtwächter für 22.00-01.00 Uhr
(Aufgabenbeschreibung) gesucht, Gehalt: 40 RM/Monat. Der 30 j. Schuhmacher und
Gemeindeschuldiener Wilhelm Kienzle wird ab 1.10.1927 angestellt. (183)
03.11.1927:
Der Totengräber und Gemeindestraßenwart August Bertz erhielt seit 1924
4 RM für ein Grab, ab sofort erhält er für ein Erwachsenengrab 6 RM (187)
als Leichenbesorger erhält er 4 RM, die Leichenbesorgerin Pauline Kroll
ebenfalls 6 RM (189)
Der Gemeindestraßenwart Eisele vertritt den kranken
Amtsdiener Hammer beim Ausschellen von Nachrichten und erhält dafür 10 RM /Monat
(189)
August Brosi muss für 1 Hund nur 10 RM Hundesteuer
zahlen, weil sein Hof außerhalb liegt. (191)
01.12.1927:
Auf der Bodenwaage der Gemeinde wurden 1927 ca. 22.000 Zentner Zuckerrüben
gewogen, die Zuckerfabrik Stuttgart zahlt dafür 300 RM. (196)
Die Hebamme Friederike Müller erhält ab 1.10.1927 160
RM/Jahr (199)
30.12.1927:
Die Gemeinde übernimmt 50 % von 4000 RM für eine neue elektrische Kirchturmuhr
mit 4 Zifferblättern (204)
26.01.1928:
dem Bauern Gotthilf Hahn wird das Möglinger Bürgerrecht erteilt. Er wohnt seit
1920 hier. (205)
23.02.1928:
Die Hebamme Friederike Müller erhält ab 1.04.1928 200 RM/Jahr (207)
25.12.1928:
Die Gemeindekrankenschwester Anna Pflugfelder hat nun eine eigene Wohnung. Der
Krankenpflegeverein erhält künftig für sie 500 RM/Jahr (212)
28.06.1928:
Schultheiß Haspel darf im Wohnhaus Friedrichstr. 2 eine Rundfunkempfangsanlage
einrichten (217)
Vom GemeindeR wird beim Oberamt die Sperrung der
Gemeindestraße nach Asperg für Kraftfahrzeuge oder mindestens für LKW beantragt.
Die Straße ist z.T. nur 3 m breit (217) – Ablehnung durch Oberamt, weil Verkehr
sehr gering sei (243)
06.09.1928:
(232) Besoldungsstufen der 6 Gemeindeangestellten
Der Schuldiener Kienzle erhält künftig 500 RM/Jahr (235)
Der Maschinenwärter Roßnagel erhält künftig 500 RM/Jahr
(236)
22.11.1928:
Die Gemeinde muss für Verkehrszeichen auf den Straßen die das Oberamt aufstellt,
225 RM bezahlen. (249)
20.12.1928:
im Jahr 1929 soll die Straße Ludwigsburg-Schwieberdingen geteert werden, für die
Ortsstraße durch Möglingen schließt sich die Gemeinde an. (bisher war die Straße
nur eingeschottert und gewalzt) (256)
10.01.1929:
Im Jahr 1929 soll die Stammheimer Str. bis zum Zwerwegle neu gewalzt werden,
weil sie in einem schlechtem Zustand ist (260)
09.02.1929:
Für das Sommerhalbjahr wird die Polizeistunde für Wirtschaften
versuchsweise auf 12 Uhr festgelegt. (265)
Der Turnverein hat von Wilhelm Blank und seiner EF Marie,
g. Wurst das Grundstück 345 an der Hanfbachstr. (Brunnenstr.?) als Turn- u.
Spielplatz um 2800 GM gekauft. Die Gemeinde bürgt, weil der Platz auch als
Schulturnplatz Verwendung finden soll. (271)
26.04.1929:
Der Antrag auf ein zusätzliches Abend-Zugpaar wurde von der Reichsbahn abgelehnt
(278)
01.08.1929:
Der GR genehmigt u.a. den Kauf einer 10 m langen Schiebeleiter für die Feuerwehr
(295)
05.09.1929:
Es werden neue Schulbänke beschafft (die alten sind zerschunden und voll von
Spreißeln), derzeit sind 131 Kinder in der Schule (298)
Ab 01.04.1929 wird die jährliche Feuerwehrabgabe auf
zwischen 5-20 RM erhöht, weil die Mannschaftsstärke der Feuerwehr zu sinken
droht, weil das Freikaufen billig ist. (303)
Die Gebäude an der heutigen Friedrichstraße werden an die
Wasserleitung angeschlossen, einige sind schon seit 1926 ohne Wasseranschluss
bewohnt (304)
27.03.1930:
Der
Turnverein hat auch noch die Grundstücke 343 und 344 von Paul Koch gekauft.
Gemeindebeitrag 150 RM / Jahr. (330)
24.04.1930:
Maul- und Klauenseuche im
Ort, Rinder werden geimpft (335)
14.05.1930:
Der Nachtwächter Wilhelm Kienzle will wegen seines (Teil)-Amts von der
Feuerwehrabgabe befreit werden – Ablehnung (346)
10.07.1930:
Johannes Haspel wurde am 15.03.1930 als Schultheiß wiedergewählt. (353)
Einwohnerzahl etwa 1350 Personen (360)
Die Schafweide für das Winterhalbjahr wird an Jakob
Simmendinger aus Kornwestheim um 1250 RM verpachtet (364)
16.10.1930:
Der Ofen im Erdgeschosszimmer des Rathauses ist unbrauchbar. Der Ofen aus dem
Amtszimmer soll nach unten versetzt werden und dafür ein neuer Ofen gekauft
werden.(379)
18.12.1930:
neue Gemeindeordnung ab 1.12.1930:der Schultheiß wird Bürgermeister genannt
(387)
22.01.1931:
die Bezüge
der Gemeindebediensteten müssen nach einer Verordnung für die Zeit vom 1.2.1931
bis 31.01.1934 um 6% gekürzt werden. (393)
18.02.1931:
das Dach der ehemaligen Kelter ist schadhaft, eine Reparatur auch des Mauerwerks
lohnt sich nicht. Es wird beschlossen, das Gebäude abzubrechen. Bisher wird sie
als Lager für verschiedene Bürger genutzt, andere Lagermöglichkeiten müssen
gesucht werden. (399)
26.03.1931:
als neue
Leichenbesorgerin wird Marie Blass, geb. Roth bestellt. Gebühren: Erwachsene
Frau 6 RM, Kind bis 14 J: 4 RM (401)
Die Turnhalle soll Wasseranschluss erhalten (407)
22.05.1931:
Emma Forstner ist ab April
1931 neue Kleinkinderpflegerin (414), sie wird gegen eine Entschädigung auch die
Reinigung übernehmen (438)
Antrag des GR an das Oberamt, dass die Straßen
Asperg-Möglingen und Möglingen-Markgröningen vom Oberamt unterhalten werden
sollen, weil hier der Verkehr immer mehr zunimmt. (419)
19.06.1931:
der GR genehmigt bis 10.000 RM Schuldenaufnahme – schlechte wirtschaftliche
Gesamtlage (422)
29.06.1931:
29 Männer haben sich auf die Stelle eines Feldschützen beworben, gewählt wurde
Adolf Sülzle *1905 (429)
Das Telegraphenamt Stuttgart legt ein Telefonkabel von
Ludwigsburg über Pflugfelden nach Möglingen (440)
24.09.1931:
wegen des starken Traubenbehangs wird Wilhelm Wagner als Hilfs-Wengertschütz für
3,50 RM/Tag befristet eingestellt. (441)
Der „neugegründete“ Radfahrverein SOLIDARITÄT will die
Turnhalle an einem Abend für Übungen benutzen. Der GR ist einverstanden, wenn
der Turnverein auch einverstanden ist. (444)
28.10.1931:
die Omnibuslinie Schwieberdingen-Ludwigsburg ist nicht wirtschaftlich, die
Gemeinden sollen Geld zuschießen – Ablehnung (449)
Das Oberamt droht Maßnahmen an, weil viele Schuldner ihre
Steuern nicht zahlen (können?) (450)
Gemeinderatswahl soll am 6.12.31, 10.00-16.00 Uhr sein
(453)
Ab 1.10.31
werden die Gehälter der Gemeindebediensteten um 5 % gekürzt (454)
18.12.1931:
Der Musikverein (Vorstand Paul Wagner) darf an einem Abend in der Woche in der
Kleinkinderschule üben (469)
30.12.1931:
die Farrenhaltung wird an den Nachfolger des + Pfuderer, Gustav Ulmer,
verpachtet. (473)
14.01.1932:
Die Jagdpacht für Gottlob Kienzle kostet ab 1932 nur noch 1500 RM, weil die
Verhältnisse sich verschlechtert hätten (485)
12.02.1932:
ab
1932 werden die Gehälter der Gemeindebediensteten um weitere 9 % gekürzt (497)
19.04.1932:
es soll eine Hochspannungsleitung Hoheneck-Herbertingen mit 40 m hohen
Gittermasten über die Markung gebaut werden – GR erhebt Einspruch – erfolglos
(511)
17.06.1932:
Der jährliche Beitrag für den Krankenpflegeverein wird von 500 auf 400 RM
gekürzt.(524)
16.08.1932:
Milchgesetz: die Milchverwertungsgemeinschaft ist noch nicht gegründet, die
Milch wird weiterhin durch örtliche Milchhändler verkauft. (533)
08.09.1932:
der arbeitslose Gottlob Schüle wird für 3 RM/Tag als Hilfs-Weinberg und
Obstschütze eingestellt.(536)
In die Pumpstation wird eine Wasserstandanzeige eingebaut
(541)
04.10.1932:
die Einführung des 8. Schuljahres wird wieder verschoben (547)
Es
werden „ Wohlfahrtsgutscheine = Bettelmarken“ eingeführt
à
die Gemeinde gibt Wertmarken im Wert von 2 und 3 Pfennig aus, die die Bürger
kaufen können. Diese Wertmarken können Bettlern geschenkt werden. Sie können
aber nur im Ort eingelöst
werden. (550)
04.11.1932:
Antrag von Friedrich Pflugfelder, Sd. Baltes, dass der Ortsbach entlang der
Münchingen Str. vom Haus des Gustav Schüle bis zu Karl Stähle verdolt werden
soll.
à
Gutachten angefordert (553)
09.12.1932:
Der bisherige Farrenhalter Ulmer beendet die Pacht des Pfuderischen Hofs und
zieht zum Jahresende weg. Friedrich Hirsch ist der neue Farrenhalter und erhält
auch ein jährl. Verpflegungsgeld von 500 RM für jeden Farren (565)
30.12.1932:
am 10.11.1932 wurden die Scheunen der Gutsbesitzer Pfuderer durch einen Brand
zerstört (568)
20.01.1933:
das Backhaus wird für weitere 3 Jahre an Friedrich Koppenhöfer verpachtet (571)
07.02.1933:
ein Raum der Pumpstation wurde um 400 RM als Milchsammelstelle umgebaut und für
40 RM/Jahr und 20 RM/Jahr Wasserzins an die Milcherzeugervereinigung verpachtet.
Gemeinderat Hermann Seybold ist Vorstand der Milcherzeugervereinigung (573)
Vertrag mit dem Turnverein über die Benutzung seines
Turn- und Spielplatzes durch die Schule und für Festlichkeiten. Die Gemeinde
gibt einen Zuschuss von 1000 RM, danach 100 RM/Jahr (575)
Die Pacht für das Kallenberg-Gut wird für 1932 auf 1200
RM ermäßigt. (577)
Ab 1.4.1933
ist Hermann Seybold für 3 Jahre Halter der beiden Gemeindeeber, als Sprunggeld
sind 50 Pfennig festgelegt. (580)
29.03.1933:
Apell von BM Haspel zur Unterstützung der neuen Reichs- und Landesregierung
(583)
Festlegung einer neuen Baulinie en der Ludwigsburger Str.
(Bauvorhaben Willi Birkicht und Karl Häcker) (583)
Stromkosten von KAWAG für Pumpstation bisher: Tagstrom 15
Pfennig/kWh und Nachtstrom 10 Pfennig/kWh (586)
Die Bahnhofstr. soll bewalzt (eingeschottert) werden. Vom
Steinbruch Markgröningen werden grobe Steine gekauft, die von Möglinger Bauern
im Abstreich hergefahren werden. Die Steine werden von hiesigen Arbeitslosen
gegen eine Entlohnung von 3 RM/cbm zerkleinert. (587) – die Straße soll geteert
werden (611)
„durch
Gesetz des Staatsministeriums vom 6.4.1933 wurde der alte Gemeinderat aufgelöst“
– dies schreibt BM Haspel in einem Protokollvermerk. (589)
02.05.1933:
Neubildung
des GR, Wahl am 26.04.1933: Paul Blank *1884, Friedrich Hirsch, Hermann Seybold
und Richard Koch (Bauern- und Weingärtnerbund und Kampffront Schwarz-Weiß-Rot),
Karl Birkicht, Postagent, Karl Strohm und Albert Giek für die NSDAP, und Karl
Bareither für die SPD. (590)
Am 16.6.1933 findet eine Volks- Berufs- und
Betriebszählung statt
01.06.1933:
der SA (NSDAP) wird die Turnhalle jeweils am Montagabend zur Benutzung
überlassen (keine Gebührengenannt) (610)
10.07.1933:
„Gemeinderat Ernst Bareither (SPD) hat am 21.6.1933 vor dem Bürgermeister
erklärt, dass er sein Gemeinderatsmandat niederlege. Weiter hat am gleichen Tage
der Schuhmacher Hermann Künstner, dessen Name ebenfalls auf dem Wahlvorschlag
der SPD stand, als Ersatzmann verzichte“ (614)
21.08.1933:
Bei einem Lehrgang wurden der Feldschütz und 6 Personen zu Wühlmausfängern
ausgebildet. Für jede gefangene Wühlmaus wird eine Prämie von 25 Pfennig
gezahlt. (620)
Der arbeitslose Friedrich Koch *1898 wird als
Hilfsweinberg- und Obstschütz eingestellt. (624)
13.10.1933:
Einwohnerzahlen: 1.12.1910: 1160, 08.10.1919: 1225, 16.66.1925: 1310, 16.6.1933:
1358. (627)
Willi Birkicht hat an der Ludwigsburger Str. eine
SHELL-Tankstelle und darf ein Hinweisschild aufstellen (633)
08.11.1933:
Das Oberamt (!!) hat Ludwig Weiss zum Gemeinderatsmitglied berufen (634)
21.12.1933:
es sei geplant, die Turn- und Sportjugend in die Hitlerjugend einzugliedern. Der
Turnverein sei bereit den Turnplatz zur Verfügung zu stellen, die
Benutzungsgebühr wird die Gemeinde übernehmen (639)
Der Ortsbach soll zwischen Turnhalle und Stammheimer Str.
überdeckelt werden (641)
Dreschmaschinenbesitzer Franz Burkhardt, möchte an der
Stammheimer Str. bei der Lehmgrube einen Dreschplatz einrichten – Ablehnung aus
Platzgründen (642)
25.01.1934:
Gründung
eines Ortsviehversicherungsvereins, die Gemeinde gibt einen Startzuschuss von 50
RM. (649)
Die Hitlerjugend erhält 30 RM (650)
Der Kaufmann Rudolf Reichert wird wegen des starken
Geschäftsanfall auf dem Rathaus als Hilfskraft bestellt. Er erhält 4 RM/Tag
(651)
24.02.1934: In
den Gewannen Hanfbach, Sonnenbrunnen, Furt, Ammertal werden zur Entwässerung
öffentliche Notstandsarbeiten durchgeführt. Dazu nimmt die Gemeinde Darlehen
auf. (653)
Die Gemeinde übernimmt 50% von 1500 RM an den Kosten der
Reparatur der Kirchenstaffel (656)
19.04.1934:
anl. des 45 Geburtstags des „geliebten Führers“ wird die bisherige Hauptstraße,
genannt Lammgasse, vom Rathaus bis zum Geb. Nr. 78 des Heinrich Lieb in
Hindenburgstraße umbenannt, die Straße vom Rathaus zum Bahnhof heißt nun
Adolf-Hitler-Str. Beim Wasserbehälter im
Holderpfad wird eine „Adolf-Hitler-Eiche„ gepflanzt. (666)
In der Unterklasse der Volksschule sind 73 Kinder, ab 70
soll sie geteilt werden, was zusätzliche Kosten verursachen würde. Deshalb wurde
ein Ausnahmeantrag gestellt. – wird erst 1934/1935 geteilt. (667)
Die Württembergische Landeszeitung ist das alleinige
Amtsblatt aller Bürgermeisterämter, deshalb wird das Abonnement der
Ludwigsburger Kreiszeitung gekündigt. (671)
Die Turnhalle wir außer dem Turnverein von der SA, der
HJ, dem BdM und für nationale Feiern benutzt, deshalb wird die Gemeinde die
Stromkosten von 30 Pfennig/Kwh übernehmen (672)
Das Erdgeschoßzimmer im Rathaus wird auch der Schar des
SA-Sturms 2/248 als Dienstzimmer zur Verfügung gestellt. (672)
Die Möglinger Gruppe des BdM erhält einen jährlichen
Zuschuss von 30 RM (673)
25.05.1934:
die NS-Volkswohlfahrt erhält einen Jahresbeitrag von 30 RM (674)
Die NSDAP Ortsgruppe erhält monatlich 10 RM als
Mietzuschuss für das Geschäftszimmer im Hause des Wilhelm Wintterle, weil die
Gemeinde keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann (675)
Die HJ und BdM erhält monatlich 10 RM als Mietzuschuss
für ein Zimmer im Hause Nr. 191 bei der Kirche, des Wilhelm Motz, weil die
Gemeinde keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann (675)
Der Feldschütz Adolf Sülzle wird für 30 RM/Monat
zusätzlich Wegwart (677)
Das „Milchhäusle“ soll von der Bezirksmilchverwertung
Ludwigsburg gebaut werden, dazu muss der Maulbrunnen abgerissen werden (678)
21.06.1934:
Paul Blank (Bauern- u. Weingärtnerbund und der Kampffront Schwarz-Weiss-Rot)
legt sein Gemeinderatsamt nieder. Grund wird nicht genannt. (682)
Der Ortsvorsteher wird im Einvernehmen der Kreisleitung
der NSDAP in den Kreistag berufen (682)
Für die Oberklasse der Volksschule werden neue Schulbänke
gekauft (683)
Für die Schule wird eine Rundfunkempfangsanlage gekauft,
mit der alle Klassen gleichzeitig die Nachrichten hören können, mit
Außenübertragung (654)
Für die Wohnung Haspel im Gemeindewohnhaus wird ein
Badezimmer eingerichtet. (685)
29.06.1934:
Fabrikant Kleinheinz will eine 2 stockige Fabrikhalle bauen, deshalb muss die
Baulinie erstellt werden (688)
16.08.1934:
die Kinderschwester Emma Forstner ist wegen eines Augenleidens dienstunfähig.
Frau Rose Oberhaus ist die Vertretung, sie kostet 60 RM/Monat, für Unterkunft
und Verköstigung muss Emma Forstner aufkommen, die für 3 Monate volles Gehalt
bezieht. (696)
01.09.1934:
auf höhere Anordnung werden heute die Gemeinderäte auf den Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler feierlich vereidigt.
Der Ortsvorsteher und die Gemeindebediensteten wurden schon am 28.08.
vereidigt. (698)
21.09.1934:
Es gibt z.Zt. 4 Farren für 450 Kühe, es wird ein weiterer übernommen, den
Friedrich Hirsch schon gekauft hat. (702)
19.10.1934:
Die Gemeinde tritt dem „Volksbund für das Deutschtum im Ausland“ bei (713)
Bockhalter August Bertz hat nur noch 1 Bock, da es
weniger als 60 Ziegen in der Gemeinde gibt. (715)
07.12.1934:
Hauptlehrer Jäger darf bei der Schule einen Raum zum Abstellen seines Motorrades
bauen (718)
25.01.1935:
NSDAP ist nun Ortsgruppe und Gemeinderat Ludwig Weiss deren Leiter (722)
Für 1935 sei ein Freibad geplant und der Bau einer
größeren Halle, verkündet BM Haspel (723)
22.03.1935:
letztes Protokoll in diesem Buch. Das Protokollbuch vom April 1935
bis 1945 fehlt – vermutlich 1945 vernichtet.