Jahrgang 1919
Durch
Gottes Segen fiel die Ernte reichlich
und gut aus. Am 1. Juni, am Tag Exaudi
[6. Sonntag nach Ostern]
war die Wahl für die Landessynode. Dekan Gauger, Direktor Schwandner u.
Kaufmann Kolb erhielten eine große
Mehrheit.
Im
Januar fand die Gemeinderatswahl nach den neuen Bestimmungen statt. Statt
8 wurden jetzt 10 Gemeinderäte gewählt.:
Ludwig Ditting,
Gottlob Kienzle, Christian Raiser, Christoph Koch, Jakob Schiek, Friedrich
Hirsch, Friedr. Pflugfelder Joh. S., Karl Lillich, Friedr. Häcker u. Karl
Röhrich, 9 Vertreter der Bauernschaft u. 1 Vertreter der Arbeiter; der
Bürgerausschuß kam in Wegfall.
In den
Kirchengemeinderat wurden am 7. Dezbr. ( 2. Advent) gewählt: Jakob
Kleinheinz, Gottfried Pflugfelder, Friedr. Pflugfelder Johs. S.
[Johannes Sohn],
Jakob Moz, Friedr. Häcker u.
August Ziegler.
Die
durch Schultheiß veranlaßte Geldsammlung zur Anschaffung einer
neuen großen Glocke ergab 6955 M.
[Mark].
Da aber die Veranschlagung des
Glockengießers Herr Kurz [richtig:
Kurtz] in Stuttgart sich
auf 14000 M belief, so wurde die
Neuanschaffung aufgeschoben u. das Geld verzinslich angelegt.
Auch an
die Schule kommen wieder geordnete Verhältnisse. Oberlehrer Kurz hatte während
des ganzen Kriegs die Ober- und Mittelklasse zu versehen. Hauptlehrer Streich
musste wiederholt um seine Stellvertreter einkommen. Endlich nach 4 ½ Jahren kam
Unterlehrer Meyer wieder auf seine Stelle zurück. Wegen Kohlenmangel musste die
Schule einige male geschlossen werden. Die Fortbildungsschule, welche im Winter
1914/15 zum letztenmal gehalten worden, konnte im Winter 1919/20 noch nicht
eröffnet werden.
Im Jahr
1912 verstarb Meßner Kienzle. Am 1. Janr. 1918 übernahm Schuhmacher Friedrich
Bissinger die Meßnergeschäfte. Inzwischen wurde die Meßnerei von der Witwe des
verstorbenen Meßners Kienzle u. nach
deren Ableben von ihrer Tochter versehen.
Teil eines Jahresberichts über das Jahr
1919 von der ev. Kirchengemeinde Möglingen.